Diese Arbeit untersucht das immer wiederkehrende Grundmotiv Klaus Heinrichs; seine Suche nach den Ängsten und Bedrohungen, die zum Anlass eines Widerstandes, eines „Antwortens“ wurden. Schöpfungserzählungen, antike Mythen, Systeme wie das der Logik, oder Heilsverheißungen unterschiedlicher Religionen werden von ihm als Antwortversuche gelesen, welche erst von den ihnen zugrundeliegenden Bedrohungen her zu verstehen sind. Diese Antwortversuche werden auf ihr Gelingen hin untersucht, sie werden nach dem zu bezahlenden Preis für die Lösung und nach ihrer Relevanz für den Umgang mit aktuellen Bedrohungen befragt. Die Ergebnisse Heinrichs werden in dieser Arbeit in einen neuen Zusammenhang gebracht: Aufgrund des Vergleichs der unterschiedlichen Antwortqualitäten erfolgt ihre Einteilung in zwei Bereiche: in die Antwort des Restes und in die Antwort der Protestes.
Methodisch wird wie folgt vorgegangen: In einem ersten Schritt wird das Grundmotiv Heinrichs am Beispiel der formalen Logik verdeutlicht und dadurch gezeigt, dass sich selbst hinter den abstraktesten Formeln ein inhaltliches Moment verbirgt – ein Versuch des Widerstandes gegen eine bestimmte Bedrohung. Neben einer ausführlichen Darlegung der drei fundamentalen Grundängste laut Heinrich, findet sich auch ein kurzer Exkurs über die Bedeutung des Widerstehens, des Protestes und des Neinsagens in Heinrichs Denkweise. Im Anschluss daran werden die Antwortversuche des Restes behandelt: die Antwort der Genealogie (im speziellen im Zusammenhang mit dem Mythos), des Heros und des Philosophen Parmenides. Es zeigt sich, dass sie alle nur ein partielles Gelingen im Kampf gegen die jeweiligen Bedrohungen darstellen. Erst in den Antworten des Protestes zeigt sich ein Moment des Widerstehens. Zentral hierfür ist der Gedanke des Bundes, welcher die Treue zu allem Lebendigen bedeutet. Dieser wird in der Lehrerzählung des Alten Testaments, dem Buch Jona, zur Antwort gegen die Bedrohung durch den Verrat. Die Antwort der Aufklärung, die als Prozess und nicht als geschichtliche Epoche verstanden wird, greift den Gedanken des Bundes auf und schafft so eine Grundlage für einen gelungenen Widerstand gegen die Ursprungsmächte und die damit verbundene Geisteslage. Diese besondere Rolle des Bundesdenkens, der sich als eine universale Forderung gegen lebensfeindliche Mächte richtet, zeigt die Relevanz der Arbeit im Rahmen einer fundamentaltheologischen Auseinandersetzung auf und weist auf die Bedeutung einer weiteren Auseinandersetzung mit Heinrichs Schriften für die heutige Theologie hin.
Diese Arbeit untersucht das immer wiederkehrende Grundmotiv Klaus Heinrichs; seine Suche nach den Ängsten und Bedrohungen, die zum Anlass eines Widerstandes, eines „Antwortens“ wurden. Schöpfungserzählungen, antike Mythen, Systeme wie das der Logik, oder Heilsverheißungen unterschiedlicher Religionen werden von ihm als Antwortversuche gelesen, welche erst von den ihnen zugrundeliegenden Bedrohungen her zu verstehen sind. Diese Antwortversuche werden auf ihr Gelingen hin untersucht, sie werden nach dem zu bezahlenden Preis für die Lösung und nach ihrer Relevanz für den Umgang mit aktuellen Bedrohungen befragt. Die Ergebnisse Heinrichs werden in dieser Arbeit in einen neuen Zusammenhang gebracht: Aufgrund des Vergleichs der unterschiedlichen Antwortqualitäten erfolgt ihre Einteilung in zwei Bereiche: in die Antwort des Restes und in die Antwort der Protestes.
Methodisch wird wie folgt vorgegangen: In einem ersten Schritt wird das Grundmotiv Heinrichs am Beispiel der formalen Logik verdeutlicht und dadurch gezeigt, dass sich selbst hinter den abstraktesten Formeln ein inhaltliches Moment verbirgt – ein Versuch des Widerstandes gegen eine bestimmte Bedrohung. Neben einer ausführlichen Darlegung der drei fundamentalen Grundängste laut Heinrich, findet sich auch ein kurzer Exkurs über die Bedeutung des Widerstehens, des Protestes und des Neinsagens in Heinrichs Denkweise. Im Anschluss daran werden die Antwortversuche des Restes behandelt: die Antwort der Genealogie (im speziellen im Zusammenhang mit dem Mythos), des Heros und des Philosophen Parmenides. Es zeigt sich, dass sie alle nur ein partielles Gelingen im Kampf gegen die jeweiligen Bedrohungen darstellen. Erst in den Antworten des Protestes zeigt sich ein Moment des Widerstehens. Zentral hierfür ist der Gedanke des Bundes, welcher die Treue zu allem Lebendigen bedeutet. Dieser wird in der Lehrerzählung des Alten Testaments, dem Buch Jona, zur Antwort gegen die Bedrohung durch den Verrat. Die Antwort der Aufklärung, die als Prozess und nicht als geschichtliche Epoche verstanden wird, greift den Gedanken des Bundes auf und schafft so eine Grundlage für einen gelungenen Widerstand gegen die Ursprungsmächte und die damit verbundene Geisteslage. Diese besondere Rolle des Bundesdenkens, der sich als eine universale Forderung gegen lebensfeindliche Mächte richtet, zeigt die Relevanz der Arbeit im Rahmen einer fundamentaltheologischen Auseinandersetzung auf und weist auf die Bedeutung einer weiteren Auseinandersetzung mit Heinrichs Schriften für die heutige Theologie hin.