Title (deu)
Inkorporation - Michel Serres Theorie des Parasitären in der "Alien" Reihe
Author
Lukas Bauer
Advisor
Thomas Ballhausen
Assessor
Thomas Ballhausen
Abstract (deu)
Das Wort „Parasit“ (ein neben, mit oder bei einem Anderen Essender) hat seine Ursprünge im Griechischen, wo es einen religiösen Beamten bezeichnete. Im Laufe der Zeit kam es zu einem Bedeutungswandel und wurde zur Bezeichnung für Gefolgsleute, die von den Edelmännern für ihre Dienste verköstigt wurden. In der Biologie bezeichnet „Parasitismus“ kein bestimmtes Tier, sondern vielmehr eine Lebensart. Dabei ernährt sich ein Organismus direkt oder indirekt von einem anderen Organismus, ohne dass dieser Wirt daraus längerfristig einen für ihn vorteilhaften Effekt erzielt. Als Gedankenkonstrukt hat „Parasitismus“ neben der Biologie auch in eine Vielzahl anderer Disziplinen Einzug gehalten. Er ist beispielsweise Bestandteil der Philosophie geworden. Ich habe dabei meinen Fokus auf das Werk Der Parasit des französischen Philosophen Michel Serres gelegt. Serres verwendet „Parasit“ in allen drei Bedeutungen, die es im Französischen hat: als lebendes Wesen, Beziehung und Störgeräusch. Dies ermöglicht eine Anwendung von Serres Theorie auf einer Vielzahl von Gebieten, wie Kommunikation, Wirtschaft oder Thermodynamik. Die Filmwissenschaft hat Serres Theorie bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Für meine Betrachtungen der Alien Reihe hat sie sich jedoch als ideal herausgestellt, da sich alle drei Bedeutungen auch in den vier Filmen finden lassen. Von zentralem Interesse war vor allem der Begriff des Störgeräusches, da Film und im Speziellen alle Ableger des phantastischen Films als störungsaffin bezeichnet werden können. Vor der eigentlichen Analyse der Alien Quadrologie habe ich mich noch kurz um eine genretypologische Ausdifferenzierung bemüht und außerdem die Vor- und Entstehungsgeschichte der Filme dargelegt. Ich habe mich anschließend als Einstieg mit dem außerirdischen Parasiten auseinandergesetzt, die verschiedenen Stadien seiner Entwicklung aufgezeigt und dabei ein Hauptaugenmerk auf die Störung menschlicher Werte- und Weltsysteme gelegt, die er auslöst. Dabei habe ich Szenen und Motive der Reihe mit Textteilen von Serres in Relation gesetzt. Von der ursprünglichen Bedeutung des Wortes „Parasit“ ausgehend, habe ich in einem nächsten Schritt Szenen in der Alien Reihe, die gemeinsame Mahlzeiten zeigen, untersucht. Um den parasitären Verhältnisse und ihre Kaskaden in der Quadrologie nachzuspüren habe ich mich abschließend mit der Standardsituation der Geburt beschäftigt. Dabei haben sich die Grenzen zwischen Mensch und Parasit immer weiter verschoben und beide sind so nahe aneinander gerückt, dass sie ihre Rollen vertauscht haben. Letzten Endes hat sich, ganz im Sinne von Serres, der Mensch als der größte Parasit im Alien Kosmos herausgestellt, was sich vor allem an der „Weyland – Yutani Company“ festmachen ließ, die in allen vier Filmen im Hintergrund die Fäden gezogen hat.
Keywords (deu)
SerresAlien
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
102 S.
Number of pages
102
Association (deu)
Title (deu)
Inkorporation - Michel Serres Theorie des Parasitären in der "Alien" Reihe
Author
Lukas Bauer
Abstract (deu)
Das Wort „Parasit“ (ein neben, mit oder bei einem Anderen Essender) hat seine Ursprünge im Griechischen, wo es einen religiösen Beamten bezeichnete. Im Laufe der Zeit kam es zu einem Bedeutungswandel und wurde zur Bezeichnung für Gefolgsleute, die von den Edelmännern für ihre Dienste verköstigt wurden. In der Biologie bezeichnet „Parasitismus“ kein bestimmtes Tier, sondern vielmehr eine Lebensart. Dabei ernährt sich ein Organismus direkt oder indirekt von einem anderen Organismus, ohne dass dieser Wirt daraus längerfristig einen für ihn vorteilhaften Effekt erzielt. Als Gedankenkonstrukt hat „Parasitismus“ neben der Biologie auch in eine Vielzahl anderer Disziplinen Einzug gehalten. Er ist beispielsweise Bestandteil der Philosophie geworden. Ich habe dabei meinen Fokus auf das Werk Der Parasit des französischen Philosophen Michel Serres gelegt. Serres verwendet „Parasit“ in allen drei Bedeutungen, die es im Französischen hat: als lebendes Wesen, Beziehung und Störgeräusch. Dies ermöglicht eine Anwendung von Serres Theorie auf einer Vielzahl von Gebieten, wie Kommunikation, Wirtschaft oder Thermodynamik. Die Filmwissenschaft hat Serres Theorie bislang wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Für meine Betrachtungen der Alien Reihe hat sie sich jedoch als ideal herausgestellt, da sich alle drei Bedeutungen auch in den vier Filmen finden lassen. Von zentralem Interesse war vor allem der Begriff des Störgeräusches, da Film und im Speziellen alle Ableger des phantastischen Films als störungsaffin bezeichnet werden können. Vor der eigentlichen Analyse der Alien Quadrologie habe ich mich noch kurz um eine genretypologische Ausdifferenzierung bemüht und außerdem die Vor- und Entstehungsgeschichte der Filme dargelegt. Ich habe mich anschließend als Einstieg mit dem außerirdischen Parasiten auseinandergesetzt, die verschiedenen Stadien seiner Entwicklung aufgezeigt und dabei ein Hauptaugenmerk auf die Störung menschlicher Werte- und Weltsysteme gelegt, die er auslöst. Dabei habe ich Szenen und Motive der Reihe mit Textteilen von Serres in Relation gesetzt. Von der ursprünglichen Bedeutung des Wortes „Parasit“ ausgehend, habe ich in einem nächsten Schritt Szenen in der Alien Reihe, die gemeinsame Mahlzeiten zeigen, untersucht. Um den parasitären Verhältnisse und ihre Kaskaden in der Quadrologie nachzuspüren habe ich mich abschließend mit der Standardsituation der Geburt beschäftigt. Dabei haben sich die Grenzen zwischen Mensch und Parasit immer weiter verschoben und beide sind so nahe aneinander gerückt, dass sie ihre Rollen vertauscht haben. Letzten Endes hat sich, ganz im Sinne von Serres, der Mensch als der größte Parasit im Alien Kosmos herausgestellt, was sich vor allem an der „Weyland – Yutani Company“ festmachen ließ, die in allen vier Filmen im Hintergrund die Fäden gezogen hat.
Keywords (deu)
SerresAlien
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
102
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