Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Bildungspotenzial des Sports in der Entwicklungszusammenarbeit. In der wissenschaftlichen Literatur wurde dieses Thema bis jetzt noch nicht explizit bearbeitet. Zwar wurde schon in den achtziger Jahren das Thema „Entwicklungszusammenarbeit und Sport“ aufgegriffen und wissenschaftlich behandelt, doch der Bildungsbegriff blieb dabei weitestgehend unbeachtet.
Immer mehr Organisationen beabsichtigen den Einsatz von Sport, körperlicher Aktivität und Spielen unter anderem zur Erreichung bestimmter Entwicklungs- und Friedensziele – im Besonderen der „Millennium-Development-Goals“ der Vereinten Nationen für das Jahr 2015. Sport soll eine wesentliche Quelle zur Stärkung und zur Beschleunigung von Entwicklungs- und Friedensbemühungen weltweit repräsentieren. Diese Konzepte basieren auf der Erkenntnis, dass mit Sport einmalige Werte in Zusammenhang stehen.
In Österreich ist Sport in der Entwicklungszusammenarbeit ebenfalls ein Thema. Österreich ist Gründungsmitglied der Internationalen Arbeitsgruppe Sport für Entwicklung und Frieden und verfolgt den Leitsatz „Sport for Development: From Practice to Policy“. Die Sektion Sport im österreichischen Sportministerium ist auch an einer weltweiten Förderung von Sport- und Entwicklungsprojekten beteiligt.
Zu Beginn der Arbeit wurden theoretische Grundlagen in Form einer Einführung in die Entwicklungszusammenarbeit allgemein und in den Sport in der Entwicklungszusammenarbeit gegeben. Es wurden Grundbegriffe und Definitionen geklärt und anschließend auch aufgezeigt, wie sportbezogene Entwicklungsprojekte evaluiert werden könnten.
Die erforderlichen Daten für den qualitativen Forschungsprozess wurden mittels Leitfadeninterviews mit ausgewählten Expert/innen dieses Themas erhoben und anschließend auf vertikaler und horizontaler Ebene qualitativ analysiert.
Die Expert/innen attestieren dem Sport ein erhebliches Bildungspotenzial in der Entwicklungszusammenarbeit, auch wenn sie allesamt Optimierungsmöglichkeiten bei der Implementierung des Sports in die Entwicklungsprojekte erkennen konnten.