Abstract (deu)
Komplexes Verhalten erfordert von Tieren die Interpretation von Informationen höherer Ordnung aus der Umwelt, um darauf angemessen zu reagieren. Um Verhalten zu generieren, müssen zwei wichtige Elemente im Gehirn miteinander verbunden bleiben: die Integration von relevanten, sensorischen Informationen und die Auswahl der angemessenen Reaktion durch die Konsolidierung dieser akkumulierten, sensorischen Informationen.
Das Paarungsverhalten von Drosophila melanogaster ist ein komplexes Verhalten, in welchem ein Männchen intermittierende, sensorische Stimuli von einem potentiellen Paarungspartner sammelt und interpretiert und daraufhin entscheidet entweder zu, oder nicht zu werben. Die meisten Aspekte des Paarungsverhaltens von Drosophila können durch thermo-genetische Aktivierung einer spezifischen Klasse eines Neurons, bekannt als P1, eingeleitet werden. Der Nachteil früherer Methoden der thermo-genetischen Aktivierung war ein Mangel an zeitlicher Spezifität, um das zeitliche Verhältnis zwischen P1 Aktivierung und der Beibehaltung des Paarungsverhaltens zu determinieren. Hier stellen wir eine neu entwickelte Methode für die akute, thermo-genetische Manipulation in sich frei-bewegenden Tieren vor und verwenden diese Methode um das P1 Neuron akut zu aktivieren. Unsere Resultate zeigen, dass das Paarungsverhalten andauert, nachdem die Aktivierung des P1 Neurons beendet ist. Des weiteren wurde ein Neuron identifiziert, aDT2, dessen die Auswirkung der Aktivität des P1 Neurons auf das Paarungsverhalten außer Kraft setzten kann, jedoch nicht die nach P1 geschalteter Neuronen. Basierend auf diesen Resultaten, postulieren wir die Hypothese, dass das normale Paarungsverhalten durch beständige, P1-abhängige, neuronale Aktivität angetrieben und zeitlich, durch akute Suppression des aDT2 Neurons, begrenzt wird.
- Übersetzung von David Mahringer