Title (deu)
Der "unbekannte" Max Hegele
Biographie und ausgeführte Werke des Wiener Architekten (1873-1945) ab 1914 im Kontext des zeitgenössischen Baugeschehens
Author
Robert Andreas Winkelhofer
Advisor
Walter Krause
Assessor
Walter Krause
Abstract (deu)
Die Arbeit hat das Leben und das ausgeführte Werk des Wiener Architekten Max Hegele (1873 bis 1945) im Zeitraum von 1914 bis 1936 zum Inhalt, wobei die zwölf aus diesen Jahren bekannten Bauten und Ausstattungen in Hinblick auf allgemeine künstlerische Entwicklungen und standortbezogene geschichtliche Vorbedingungen untersucht werden. Als Grundlage der Forschungen dient vor allem ein bisher noch nie systematisch ausgewerteter Lebenslauf, den Hegele 1940 verfaßte. Aufgrund der aus diesem Dokument und aus anderen Quellen bezogenen Informationen steht nunmehr fest, daß der Architekt als Angestellter in Büros, alleine oder in Zusammenarbeit mit Kollegen zwischen 1898 und 1938 nicht, wie bisher vermutet, etwa 40, sondern - mindestens - 86 Arbeiten verschiedensten Charakters und Umfangs verwirklichen beziehungsweise entwerfen konnte. Die genannten, auch für das spätere Schaffen des Architekten einflußreichen Werke werden mit Angabe der wichtigsten weiterführenden Literatur angeführt und teils im Bild gezeigt. Die kunstwissenschaftliche Analyse der zwölf nach 1914 und im übrigen ausschließlich in Wien und Niederösterreich entstandenen Arbeiten geht fast immer vom äußeren Erscheinungsbild und geeigneten Vergleichsbeispielen aus, da schriftliche Erläuterungen Hegeles fehlen und die Pläne meist unzugänglich sind. In Anlehnung an deutsche Vorbilder wandte sich Max Hegele ab etwa 1910 dem Neoklassizismus beziehungsweise dem Heimatstil zu; nach dem Ersten Weltkrieg verzichtete er fast gänzlich auf Fassadendekorationen und handwerklich aufwendige Ausstattungen, wodurch die Unverwechselbarkeit des Personalstils und die spätgründerzeitliche Prachtentfaltung ein Ende fanden. Die prinzipielle Auffassung von Architektur und ihrer Wirkung blieb jedoch auch in einer „rationaler“ gewordenen Zeit bestehen: Hegele entwarf weiterhin hauptsächlich strikt symmetrische, freistehende und oft aus mehreren Blöcken zusammengesetzte Bauten, die sich am Rande von Plätzen befanden oder kein Gegenüber hatten, das die ästhetische, emotionale „Aussage“ beeinträchtigen könnte. Die Proportionen zwischen Kuben, Mauerflächen und Öffnungen blieben ebenso unverändert wie die Dominanz rechtwinkeliger Strukturen. Zusammenfassend ist festzuhalten, daß Hegele die grundlegenden Entwicklungen der internationalen Architektur – wenn auch oft verzögert und abgemildert – nachvollzogen hatte, ohne deswegen auf individuelle Kompositionsprinzipien zu verzichten, wie auch am Spätwerk mehrere Male gezeigt werden kann.
Keywords (deu)
WienNiederösterreichArchitekturHistorismusZwischenkriegszeitWohnbauHegele, MaxBiographie
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
153 S., [ca. 50 Bl.] : zahlr. Ill.
Number of pages
257
Study plan
Masterstudium Kunstgeschichte
[UA]
[066]
[835]
Members (1)
Title (deu)
Der "unbekannte" Max Hegele
Biographie und ausgeführte Werke des Wiener Architekten (1873-1945) ab 1914 im Kontext des zeitgenössischen Baugeschehens
Author
Robert Andreas Winkelhofer
Abstract (deu)
Die Arbeit hat das Leben und das ausgeführte Werk des Wiener Architekten Max Hegele (1873 bis 1945) im Zeitraum von 1914 bis 1936 zum Inhalt, wobei die zwölf aus diesen Jahren bekannten Bauten und Ausstattungen in Hinblick auf allgemeine künstlerische Entwicklungen und standortbezogene geschichtliche Vorbedingungen untersucht werden. Als Grundlage der Forschungen dient vor allem ein bisher noch nie systematisch ausgewerteter Lebenslauf, den Hegele 1940 verfaßte. Aufgrund der aus diesem Dokument und aus anderen Quellen bezogenen Informationen steht nunmehr fest, daß der Architekt als Angestellter in Büros, alleine oder in Zusammenarbeit mit Kollegen zwischen 1898 und 1938 nicht, wie bisher vermutet, etwa 40, sondern - mindestens - 86 Arbeiten verschiedensten Charakters und Umfangs verwirklichen beziehungsweise entwerfen konnte. Die genannten, auch für das spätere Schaffen des Architekten einflußreichen Werke werden mit Angabe der wichtigsten weiterführenden Literatur angeführt und teils im Bild gezeigt. Die kunstwissenschaftliche Analyse der zwölf nach 1914 und im übrigen ausschließlich in Wien und Niederösterreich entstandenen Arbeiten geht fast immer vom äußeren Erscheinungsbild und geeigneten Vergleichsbeispielen aus, da schriftliche Erläuterungen Hegeles fehlen und die Pläne meist unzugänglich sind. In Anlehnung an deutsche Vorbilder wandte sich Max Hegele ab etwa 1910 dem Neoklassizismus beziehungsweise dem Heimatstil zu; nach dem Ersten Weltkrieg verzichtete er fast gänzlich auf Fassadendekorationen und handwerklich aufwendige Ausstattungen, wodurch die Unverwechselbarkeit des Personalstils und die spätgründerzeitliche Prachtentfaltung ein Ende fanden. Die prinzipielle Auffassung von Architektur und ihrer Wirkung blieb jedoch auch in einer „rationaler“ gewordenen Zeit bestehen: Hegele entwarf weiterhin hauptsächlich strikt symmetrische, freistehende und oft aus mehreren Blöcken zusammengesetzte Bauten, die sich am Rande von Plätzen befanden oder kein Gegenüber hatten, das die ästhetische, emotionale „Aussage“ beeinträchtigen könnte. Die Proportionen zwischen Kuben, Mauerflächen und Öffnungen blieben ebenso unverändert wie die Dominanz rechtwinkeliger Strukturen. Zusammenfassend ist festzuhalten, daß Hegele die grundlegenden Entwicklungen der internationalen Architektur – wenn auch oft verzögert und abgemildert – nachvollzogen hatte, ohne deswegen auf individuelle Kompositionsprinzipien zu verzichten, wie auch am Spätwerk mehrere Male gezeigt werden kann.
Keywords (deu)
WienNiederösterreichArchitekturHistorismusZwischenkriegszeitWohnbauHegele, MaxBiographie
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
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Type (deu)
Number of pages
257