Title (deu)
Die linguistische Repräsentation des finnougrischen Schamanen
Author
Hanna Maria Ofner
Advisor
Johanna Laakso
Assessor
Johanna Laakso
Abstract (deu)
Die Arbeit setzt sich mit der linguistischen Darstellung der Person des finnougrischen Schamanen auseinander. Besonderer Fokus wurde auf den Schamanen der Ob-Ugrier und der Saamen gelegt, da diese Völker den stärksten Bezug zum Schamanismus aufweisen. Eine Untersuchung der Termini, die zur Bezeichnung des Schamanen in ausgewählten, an der Universität Wien zugänglichen, Texten verwendet werden, ergab, dass wider Erwarten ein recht differenziertes Bild des Schamanen gegeben wird. Bei genauerer Betrachtung der Termini der Anhänger des Schamanismus wurde klar, das der Schein trügt und das linguistische Umfeld des Schamanen dezidiert auf spezifische Völker und Gemeinschaften verweist. In einer anschließenden Analyse des unmittelbaren Ko-Textes einiger ausgewählter Auszüge wurde deutlich, dass sich eine recht einförmige Darstellung des Schamanen ergibt. Vor allem Possessivkonstruktionen und Deklarativsätze verweisen ihn in Rollenbilder, die gängigen westlichen Klischees entsprechen. Mit Methoden der Kritischen Diskursanalyse wurde aufgezeigt, wie stark die Repräsentation des Schamanen in der Finno-Ugristik im Verlauf des 20. und 21. Jahrhunderts an der Oberfläche verblieben ist und wie weit sich dies in der linguistischen Position der Termini widerspiegelt. Auch der Kontext der einzelnen Korpustexte änderte nur Nuancen an diesem Ergebnis. Jedoch ist die implizite und explizite Bewertung, die der finnougrische Schamane und mit ihm der Schamanismus, erfährt, bei weitem nicht derart negativ behaftet, wie dies am Beginn der Arbeit angenommen wurde. Der Schamanismus wird zwar aus westlicher Perspektive als fremdes Phänomen betrachtet, eine starke Skepsis der AutorInnen ist spürbar, jedoch wird von einer expliziten Bewertung abgesehen. Die Arbeit versucht zu zeigen, wie Schamanismusforschung und Kritische Diskursanalyse eine fruchtbare Symbiose eingehen können um den Status der Schamanen, die oftmals Minderheiten repräsentieren, kritisch zu betrachten.
Keywords (deu)
SchamanismusSibirienSaamenChantenMansenOb-UgrierKritische DiskursanalyseFinno-Ugristik
Type (deu)
Extent (deu)
164 S.
Number of pages
164
Study plan
Masterstudium Finno-Ugristik
[UA]
[066]
[854]
Members (1)
Title (deu)
Die linguistische Repräsentation des finnougrischen Schamanen
Author
Hanna Maria Ofner
Abstract (deu)
Die Arbeit setzt sich mit der linguistischen Darstellung der Person des finnougrischen Schamanen auseinander. Besonderer Fokus wurde auf den Schamanen der Ob-Ugrier und der Saamen gelegt, da diese Völker den stärksten Bezug zum Schamanismus aufweisen. Eine Untersuchung der Termini, die zur Bezeichnung des Schamanen in ausgewählten, an der Universität Wien zugänglichen, Texten verwendet werden, ergab, dass wider Erwarten ein recht differenziertes Bild des Schamanen gegeben wird. Bei genauerer Betrachtung der Termini der Anhänger des Schamanismus wurde klar, das der Schein trügt und das linguistische Umfeld des Schamanen dezidiert auf spezifische Völker und Gemeinschaften verweist. In einer anschließenden Analyse des unmittelbaren Ko-Textes einiger ausgewählter Auszüge wurde deutlich, dass sich eine recht einförmige Darstellung des Schamanen ergibt. Vor allem Possessivkonstruktionen und Deklarativsätze verweisen ihn in Rollenbilder, die gängigen westlichen Klischees entsprechen. Mit Methoden der Kritischen Diskursanalyse wurde aufgezeigt, wie stark die Repräsentation des Schamanen in der Finno-Ugristik im Verlauf des 20. und 21. Jahrhunderts an der Oberfläche verblieben ist und wie weit sich dies in der linguistischen Position der Termini widerspiegelt. Auch der Kontext der einzelnen Korpustexte änderte nur Nuancen an diesem Ergebnis. Jedoch ist die implizite und explizite Bewertung, die der finnougrische Schamane und mit ihm der Schamanismus, erfährt, bei weitem nicht derart negativ behaftet, wie dies am Beginn der Arbeit angenommen wurde. Der Schamanismus wird zwar aus westlicher Perspektive als fremdes Phänomen betrachtet, eine starke Skepsis der AutorInnen ist spürbar, jedoch wird von einer expliziten Bewertung abgesehen. Die Arbeit versucht zu zeigen, wie Schamanismusforschung und Kritische Diskursanalyse eine fruchtbare Symbiose eingehen können um den Status der Schamanen, die oftmals Minderheiten repräsentieren, kritisch zu betrachten.
Keywords (deu)
SchamanismusSibirienSaamenChantenMansenOb-UgrierKritische DiskursanalyseFinno-Ugristik
Type (deu)
Number of pages
164