Abstract (deu)
Im Rahmen des österreichischen Hörspielgeschehens widmet sich diese Arbeit dem aus Niederösterreich stammenden Hörspielautor Helmut Peschina und seinem Schaffen. So bietet der erste Themenblock Einblicke in Werdegang, Vorbilder, Schaffensprozesse und Aktivitäten des Autors. Darüber hinaus werden einige seiner prägnantesten Hörspiele näher beleuchtet. Zu seinen Arbeiten zählen auch Adaptionen von Romanwerken für das Hörspiel. Einige von ihnen wurden mit dem ORF-Hörspielpreis ausgezeichnet. Darunter befindet sich das Hörspiel „Die Strudlhofstiege“ nach dem berühmten Roman von Heimito von Doderer. Unter Einbeziehung der Methode einer transmedialen Analyse folgend der „Transmedialen Erzähltheorie“ Nicole Mahnes wird in zwei weiteren Themenblöcken das Hörspiel als transmediales Erzählwerk untersucht. Im Fokus stehen hierbei zum einen der Prozess der inhaltlichen Veränderungen von Roman zu Manuskript, zum anderen der Prozess der medialen Umformung von Text zu akustischem Werk. Ermittelt wird der narrative Kern, der beide Werke verbindet und als „kleinster gemeinsamer Nenner“ das „gemeinsame Etwas“ darstellt. Dabei liegt das Hauptinteresse nicht im Vergleich, sondern in der gegenseitigen Ergänzung, dem Zusammenfließen eines Erzählwerks in verschiedenen Jahrhunderten. Helmut Peschina hat den Roman als ein Stück Zeitdokument behandelt und „naturbelassen“ adaptiert, mit seiner Adaption insgesamt aber modernisiert, indem er wie ein Bildhauer, mit dem Schreibwerkzeug anstelle eines Meißels, den narrativen Kern „aus dem Materialblock“ gehauen hat, aus dem dann das Hörspiel hervorging. Dabei kam es zur Hervorhebung der interessantesten und spannendsten Erzählstränge, ohne die ursprüngliche Wirkungsweise des Romans zu verändern.