Vor dem Hintergrund des gesellschaftspolitischen Umgangs mit der NS-Vergangenheit in Österreich, der Entwicklung des Opferbegriffes und der daraus entstandenen Denkmallandschaft in der Zweiten Republik, wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit versucht, den chronologischen Verlauf der Entstehung einer Erinnerungslandschaft für die NS-Opfer des Burgenlandes darzustellen.
Dabei wurde der Hauptfokus mit den Juden und Roma und Sinti auf jene Opfergruppierungen gelegt, die bis in die 1980er-Jahre – sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene – aus dem öffentlichen Gedenken ausgeschlossen waren, obwohl sie vor 1938 im Burgenland einen erheblichen Bevölkerungsanteil ausmachten. Bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme lebten die rund 3.500 im Burgenland ansässigen Juden überwiegend in den jüdischen Gemeinden des Nord- und Mittelburgenlandes (Eisenstadt, Mattersburg, Kobersdorf, Lackenbach, Deutschkreutz, Kittsee, Frauenkirchen), sowie in den drei südburgenländischen Gemeinden Rechnitz, Stadtschlaining/Oberwart und Güssing. Die rund 8.000 Roma hingegen lebten nicht geschlossen in einigen wenigen Gemeinden, sondern ihre Siedlungen waren über das gesamte Gebiet des Bundeslandes verstreut.
Im Gegensatz zu den Roma und Sinti, von denen rund 1.000 von ihnen ins Burgen-land zurückkehrten, blieben – bis auf eine geringe Anzahl von etwa 10 bis 20 Personen – die Juden, von denen allerdings rund zwei Drittel den Krieg überlebt hatten, ihrer alten Heimat fern. Von der NS-Opferfürsorge und jeglicher Repräsentation in der Denkmallandschaft waren Juden und Roma und Sinti teilweise bis in die 1980er-Jahre ausgeschlossen. Erst die Diskussionen um die Wehrmachts-Vergangenheit des damaligen Bundespräsidentschaftsanwärters Kurt Waldheims machte ein pluralistisches Erinnern in Österreich möglich, und als Folge dieses veränderten Umgangs mit der NS-Vergangenheit wurden auch Juden sowie Roma und Sinti als rassistisch Verfolgte in das Opferkollektiv aufgenommen und in der Denkmalkultur des Burgenlandes zu-nehmend berücksichtigt. Die österreichische Historikerkommission, die sich explizit mit der Verfolgung, dem Vermögensentzug sowie Rückstellungen und Entschädigungen von ‚arisierten‘ Vermögenswerten auseinandergesetzt hat, die Sanierung der jüdischen Friedhöfe in den letzten Jahren, die Errichtung von Gedenktafeln in Erinnerung an die ehemaligen Synagogen des Landes, die Aufarbeitung des Massakers an den ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern in Rechnitz sowie die Gedenkstättenarbeit der Romavereine der letzten Jahre markieren im Wesentlichen den positiven Verlauf der regionalen Aufarbeitung der rassistisch motivierten Verbrechen der NS-Zeit.
Vor dem Hintergrund des gesellschaftspolitischen Umgangs mit der NS-Vergangenheit in Österreich, der Entwicklung des Opferbegriffes und der daraus entstandenen Denkmallandschaft in der Zweiten Republik, wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit versucht, den chronologischen Verlauf der Entstehung einer Erinnerungslandschaft für die NS-Opfer des Burgenlandes darzustellen.
Dabei wurde der Hauptfokus mit den Juden und Roma und Sinti auf jene Opfergruppierungen gelegt, die bis in die 1980er-Jahre – sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene – aus dem öffentlichen Gedenken ausgeschlossen waren, obwohl sie vor 1938 im Burgenland einen erheblichen Bevölkerungsanteil ausmachten. Bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme lebten die rund 3.500 im Burgenland ansässigen Juden überwiegend in den jüdischen Gemeinden des Nord- und Mittelburgenlandes (Eisenstadt, Mattersburg, Kobersdorf, Lackenbach, Deutschkreutz, Kittsee, Frauenkirchen), sowie in den drei südburgenländischen Gemeinden Rechnitz, Stadtschlaining/Oberwart und Güssing. Die rund 8.000 Roma hingegen lebten nicht geschlossen in einigen wenigen Gemeinden, sondern ihre Siedlungen waren über das gesamte Gebiet des Bundeslandes verstreut.
Im Gegensatz zu den Roma und Sinti, von denen rund 1.000 von ihnen ins Burgen-land zurückkehrten, blieben – bis auf eine geringe Anzahl von etwa 10 bis 20 Personen – die Juden, von denen allerdings rund zwei Drittel den Krieg überlebt hatten, ihrer alten Heimat fern. Von der NS-Opferfürsorge und jeglicher Repräsentation in der Denkmallandschaft waren Juden und Roma und Sinti teilweise bis in die 1980er-Jahre ausgeschlossen. Erst die Diskussionen um die Wehrmachts-Vergangenheit des damaligen Bundespräsidentschaftsanwärters Kurt Waldheims machte ein pluralistisches Erinnern in Österreich möglich, und als Folge dieses veränderten Umgangs mit der NS-Vergangenheit wurden auch Juden sowie Roma und Sinti als rassistisch Verfolgte in das Opferkollektiv aufgenommen und in der Denkmalkultur des Burgenlandes zu-nehmend berücksichtigt. Die österreichische Historikerkommission, die sich explizit mit der Verfolgung, dem Vermögensentzug sowie Rückstellungen und Entschädigungen von ‚arisierten‘ Vermögenswerten auseinandergesetzt hat, die Sanierung der jüdischen Friedhöfe in den letzten Jahren, die Errichtung von Gedenktafeln in Erinnerung an die ehemaligen Synagogen des Landes, die Aufarbeitung des Massakers an den ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern in Rechnitz sowie die Gedenkstättenarbeit der Romavereine der letzten Jahre markieren im Wesentlichen den positiven Verlauf der regionalen Aufarbeitung der rassistisch motivierten Verbrechen der NS-Zeit.