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Title (deu)
Literatur und Synästhesie - Anwendung der kognitiven Konzeption von Metapher auf Paul Celans lyrische Texte
Author
Katharina Anna Geosits
Advisor
Michael Rohrwasser
Assessor
Michael Rohrwasser
Abstract (deu)
In meiner Diplomarbeit verbinde ich die Bereiche Synästhesie und Literatur miteinander, indem ich das Gebiet der Cognitive Poetics und ihre Theorie zur kognitiven Metapher auf Paul Celans Dichtung anwende. Paul Celans als unergründlich und hermetisch geltende Dichtung hat sich bis dato viele dunkle Stellen bewahrt. Die schwierigen Texte versuche ich durch Analyse der synästhetischen Metaphorik zu erschließen. Metaphorische Synästhesie – so könnte man sagen – ist eine „Wahrnehmung mit sehr viel Gefühl“. Celans Dichtung kann stellenweise nicht referentiell verstanden werden und steht nur für sich selbst, indem sie Sprache als Material verwendet. Dabei arbeitet unsere Sinneswahrnehmung nicht ineinander verschränkt, sondern sie wird aufgrund von Komplexität und Absurditäten geradezu überschritten. Was dadurch übrig bleibt sind Reminiszenzen, Assoziationen, die wir mit einzelnen Wörtern oder Phrasen verbinden. Durch die Verwendung von teils widersprüchlichen Ausdrücken wird der symbolhafte Charakter, wie er noch für „Mohn und Gedächtnis“ typisch ist, von Sprache aufgebrochen, dekonstruiert und die Grenzen des Wahrnehmbaren dadurch überschritten, weil Dichtung hier nur mehr gefühlsmäßig vorstellbar ist. Dennoch bleibt seine Dichtung eine littérature engagée, bewahrt sich Gegenwartsbezug und versteht sich in Celans Sinn als politisch-polemische Literatur. Diesen Drehakt absolviert Celan dadurch meisterhaft, dass er versucht mit Sprache Wirklichkeit neu zu beschreiben, eine „Korrektur“ an der kollektiven Wahrnehmung vorzunehmen; sie bleibt konkret, weil absolute Dichtung nicht möglich ist. Mit Sinnbereichen, die ein einheitliches Konzept umschließen, welches Celans Gedichte jeweils einzeln oder zu mehreren innehaben, ergeben sich für uns Lebenskonzepte, die wir in uns tragen und nach denen wir uns in uns und um uns herum orientieren. Inwiefern das Konzept der kognitiven Metapher für „Mohn und Gedächtnis“ und „Schneepart“ typisch ist und inwienah nur Allegorien und Symbole referentiell dechiffriert werden müssen, werde ich anhand meiner Diplomarbeit zeigen.
Keywords (deu)
Literarische/Metaphorische SynästhesieSynästhetische MetapherKognitive Konzeption von MetapherKonkrete PoesieSprache als WahrnehmungsüberschreitungSprache als MaterialDekonstruktionAbsolute DichtungSinn und Bedeutung bei Paul Celanlittérature engagéeReminiszenz/AssoziationSprache und SymbolPaul Celan"Mohn und Gedächtnis" (1952)„Schneepart“ (1971)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1313364
rdau:P60550 (deu)
102 S.
Number of pages
102
Members (1)
Title (deu)
Literatur und Synästhesie - Anwendung der kognitiven Konzeption von Metapher auf Paul Celans lyrische Texte
Author
Katharina Anna Geosits
Abstract (deu)
In meiner Diplomarbeit verbinde ich die Bereiche Synästhesie und Literatur miteinander, indem ich das Gebiet der Cognitive Poetics und ihre Theorie zur kognitiven Metapher auf Paul Celans Dichtung anwende. Paul Celans als unergründlich und hermetisch geltende Dichtung hat sich bis dato viele dunkle Stellen bewahrt. Die schwierigen Texte versuche ich durch Analyse der synästhetischen Metaphorik zu erschließen. Metaphorische Synästhesie – so könnte man sagen – ist eine „Wahrnehmung mit sehr viel Gefühl“. Celans Dichtung kann stellenweise nicht referentiell verstanden werden und steht nur für sich selbst, indem sie Sprache als Material verwendet. Dabei arbeitet unsere Sinneswahrnehmung nicht ineinander verschränkt, sondern sie wird aufgrund von Komplexität und Absurditäten geradezu überschritten. Was dadurch übrig bleibt sind Reminiszenzen, Assoziationen, die wir mit einzelnen Wörtern oder Phrasen verbinden. Durch die Verwendung von teils widersprüchlichen Ausdrücken wird der symbolhafte Charakter, wie er noch für „Mohn und Gedächtnis“ typisch ist, von Sprache aufgebrochen, dekonstruiert und die Grenzen des Wahrnehmbaren dadurch überschritten, weil Dichtung hier nur mehr gefühlsmäßig vorstellbar ist. Dennoch bleibt seine Dichtung eine littérature engagée, bewahrt sich Gegenwartsbezug und versteht sich in Celans Sinn als politisch-polemische Literatur. Diesen Drehakt absolviert Celan dadurch meisterhaft, dass er versucht mit Sprache Wirklichkeit neu zu beschreiben, eine „Korrektur“ an der kollektiven Wahrnehmung vorzunehmen; sie bleibt konkret, weil absolute Dichtung nicht möglich ist. Mit Sinnbereichen, die ein einheitliches Konzept umschließen, welches Celans Gedichte jeweils einzeln oder zu mehreren innehaben, ergeben sich für uns Lebenskonzepte, die wir in uns tragen und nach denen wir uns in uns und um uns herum orientieren. Inwiefern das Konzept der kognitiven Metapher für „Mohn und Gedächtnis“ und „Schneepart“ typisch ist und inwienah nur Allegorien und Symbole referentiell dechiffriert werden müssen, werde ich anhand meiner Diplomarbeit zeigen.
Keywords (deu)
Literarische/Metaphorische SynästhesieSynästhetische MetapherKognitive Konzeption von MetapherKonkrete PoesieSprache als WahrnehmungsüberschreitungSprache als MaterialDekonstruktionAbsolute DichtungSinn und Bedeutung bei Paul Celanlittérature engagéeReminiszenz/AssoziationSprache und SymbolPaul Celan"Mohn und Gedächtnis" (1952)„Schneepart“ (1971)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1313365
Number of pages
102