Abstract (deu)
Ausgangspunkt dieser Arbeit ist der Umstand, dass in der Sozialen Arbeit für Klient_innen Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit gemacht wird. Einerseits können dem Sprechen über gesellschaftlich benachteiligte Menschen vorherrschende Ansichten über diese zugrunde liegen, die sich negativ auf ihr politisches Engagement auswirken. Andererseits kann es auch dazu beitragen, dass homogene Gruppen konstruiert und diesen bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden. Auch dies kann es für Klient_innen erschweren, für sich selbst zu sprechen.
Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit der Frage, ob sich das Sprechen über gesellschaftlich benachteiligte Menschen erschwerend auf die Möglichkeiten politischen Engagements dieser auswirken kann. Die Beantwortung erfolgte einerseits mittels theoretischer Literatur, andererseits wurden Interviews mit Personen geführt, die Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für gesellschaftlich benachteiligte Menschen machen.
Anhand der Literatur zeigte sich, dass die Zuschreibung von Eigenschaften zu als homogen konstruierten Gruppen oft damit zusammenhängt, wie über Menschen geredet beziehungsweise Wissen über diese produziert wird, was auch in der Sozialen Arbeit stattfindet. Von den befragten Personen wurde einerseits ein Bedarf wahrgenommen, Bildern über Klient_innen entgegenzuwirken, da sie sich benachteiligend auswirken können, andererseits wurde aber ebenso ein Beitrag zu solchen geleistet. In Bezug auf politische Handlungsfähigkeit kann Folgendes festgestellt werden: In den theoretischen Betrachtungen wurden mehr Formen des Handelns als politisch identifiziert als später in den Interviews. Diese allesamt nicht sprachlichen Formen wurden von den Interviewpartner_innen nicht wahrgenommen und daher auch nicht unterstützt.
Die Bedeutung dieser Arbeit kann dann gerade darin gesehen werden, diese Widersprüche aufzudecken und so einen Beitrag zu einer Praxis Sozialer Arbeit zu leisten, die die Selbstständigkeit ihrer Klient_innen unterstützt und auch eine passende Form des Sprechens über Klient_innen findet.