Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit zwei Themengebieten. Zum einen mit der Wertetheorie nach Schwartz (1992), zum anderen mit einem Phänomen aus dem Bereich „embodied cognition“ (Barsalou, 2008). Beim ersten Teil handelt es sich um eine Replikation eines von Scheider et al. (2011) durchgeführten Experiments zum Einfluss von „Wichtigkeit“ auf die Gewichtsschätzung von Büchern. Im zweiten Teil wurde versucht festzustellen, ob die Wertepräferenz einer Testperson Einfluss auf die Gewichtsschätzung eines korrespondierenden Buches nimmt, es also möglich ist, indirekt über Gewichtsschätzungen die Wertepräferenzen von Personen zu messen. Es wurden signifikante Unterschiede in den Gewichtsschätzungen von Versuchsgruppe und Kontrollgruppe erwartet. Die Versuchsgruppe sollte das Buch schwerer einschätzen. Die zusätzlich erhobenen Preisschätzungen sollten von der Versuchsbedingung nicht beeinflusst werden. Weiters wurden signifikante Zusammenhänge zwischen den Wertescores und den Gewichtsschätzungen der korrespondierenden Bücher erwartet.
Zur Klärung dieser Fragen wurden zwei t-Tests zur Bestimmung der Mittelwerts-unterschiede der Gewichts- und Preisschätzungen berechnet. Mittels Korrelationskoeffizienten wurden die vermuteten Zusammenhänge von Wertescores und Gewichtsschätzungen untersucht.
Die Kontrollgruppe schätze das Buch, entgegen der Erwartungen, schwerer ein als die Versuchsgruppe. Die Versuchsgruppe schätze das Buch teurer ein als die Kontrollgruppe. Es wurden keine signifikanten Zusammenhänge zwischen den Wertescores und den Gewichtsschätzungen gefunden. Der erwartete Effekt der Originalstudie konnte trotz eines bedeutend größeren Samples nicht repliziert werden. Die indirekte Messung von Werten durch Gewichtsschätzungen konnte nicht erfolgreich umgesetzt werden.