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Title (deu)
"Es gibt keinen Grund für Humorlosigkeit"
die Komödie als Genre des Volkstheaters am Beispiel des Wiener Lustspielhauses
Author
Louise Lotte Schäfer
Adviser
Michael Gissenwehrer
Assessor
Michael Gissenwehrer
Abstract (deu)

Das Wiener Lustspielhaus ist ein mobiles Sommertheater, das jährlich von Juni bis Ende September im 1. Wiener Gemeindebezirk aufgestellt wird. Sein Spielplan beruht auf dem Konzept der Aneignung traditioneller Volkstheaterliteratur, die im Zuge der Aktualisierung an einen zeitgenössischen, wienerischen Kontext angepasst wird. Alle Stücke werden hierbei in Komödien verwandelt, unabhängig vom Genre des Originalwerkes und erzeugen so eine Commedia dell‘arte viennese. Um die komödiantische Verfremdung zu erkennen, ist die Betrachtung der Entstehung von Komik unerlässlich. Ihre Ursache liegt in den komischen Fehlern, ihre erfolgreiche Wahrnehmung stützt sich auf die Bedingungen des Widerspruchs, der Harmlosigkeit und der Plötzlichkeit. Die Konzeptbestandteile der Mobilität, der Typendarstellung, der Verwendung musikalischer Elemente und der Adaption berühmter Vorlagen lässt sich als Kombination internationaler Darstellungskonzepte verschiedener, historischer Volkstheatertraditionen betrachten. Das Wiener Lustspielhaus versucht so als Verbindungselement zwischen Traditionstreue und Modernitätanspruch eine Form der Volkskomödie zu präsentieren, die das Publikum sowohl zu seinem Adressaten, als auch zu seinem Inhalt macht. Anhand des Vergleichs zwischen Originalstück und Adaption wird dargestellt, inwieweit sich die einzelnen Komponenten der ursprünglichen Version, wie die Figurenkonstellation und die Handlungsstruktur, verändern müssen, um einem aktuellen Publikum und seinem Geschmack gerecht zu werden. Im Zuge dessen übt es Kritik an der modernen Gesellschaft und sichert so seinen Status als zeitgenössisches Volkstheater mit Unterhaltungsanspruch.

Abstract (eng)

The Wiener Lustspielhaus is a mobile summer theatre, which is build up yearly in Viennas first district from July till the end of september. Its program is based on the concept of appropriating traditional literature of popular theatre, which is adjusted to a contemporary, viennese context by using elements of updating. All plays are transformed into comedies, no matter what its original genre was. By that a Commedia dell‘arte viennese is created. To realize the comic alienation, it is necessary to exermine the emergence of comicality. It is caused by the comical mistakes and its successful perception lies within the conditions of contradiction, harmlessness and suddenness. The elements of the concept (mobility, embodiment of stereotypes, use of musical elements and adoption of famous originals) build a combination of international dramatic concepts of different historical traditions within popular theatre. The Wiener Lustspielhaus tries to be a link between the loyalty to tradition and the requirement of modernity by presenting a type of comedy, that uses the audience as its addressee and its content. By comparing the original and the adapted play, it is illustrated how the several components of the original version, like the structure of characters and plot, need to be changed in order to reach and please a modern audience and its taste. By that the Wiener Lustspielhaus passes criticism on modern society and secures its status as contemporary popular theatre with the demand to entertain.

Keywords (eng)
popular theatreWiener LustspielhauscomedyadaptionShakespeare
Keywords (deu)
VolkstheaterVolkskomödieWiener LustspielhausKomikAdaptionShakespeare
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1313679
rdau:P60550 (deu)
147 S. : Ill., graph. Darst.
Number of pages
147
Study plan
Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
[UA]
[317]
Members (1)
Title (deu)
"Es gibt keinen Grund für Humorlosigkeit"
die Komödie als Genre des Volkstheaters am Beispiel des Wiener Lustspielhauses
Author
Louise Lotte Schäfer
Abstract (deu)

Das Wiener Lustspielhaus ist ein mobiles Sommertheater, das jährlich von Juni bis Ende September im 1. Wiener Gemeindebezirk aufgestellt wird. Sein Spielplan beruht auf dem Konzept der Aneignung traditioneller Volkstheaterliteratur, die im Zuge der Aktualisierung an einen zeitgenössischen, wienerischen Kontext angepasst wird. Alle Stücke werden hierbei in Komödien verwandelt, unabhängig vom Genre des Originalwerkes und erzeugen so eine Commedia dell‘arte viennese. Um die komödiantische Verfremdung zu erkennen, ist die Betrachtung der Entstehung von Komik unerlässlich. Ihre Ursache liegt in den komischen Fehlern, ihre erfolgreiche Wahrnehmung stützt sich auf die Bedingungen des Widerspruchs, der Harmlosigkeit und der Plötzlichkeit. Die Konzeptbestandteile der Mobilität, der Typendarstellung, der Verwendung musikalischer Elemente und der Adaption berühmter Vorlagen lässt sich als Kombination internationaler Darstellungskonzepte verschiedener, historischer Volkstheatertraditionen betrachten. Das Wiener Lustspielhaus versucht so als Verbindungselement zwischen Traditionstreue und Modernitätanspruch eine Form der Volkskomödie zu präsentieren, die das Publikum sowohl zu seinem Adressaten, als auch zu seinem Inhalt macht. Anhand des Vergleichs zwischen Originalstück und Adaption wird dargestellt, inwieweit sich die einzelnen Komponenten der ursprünglichen Version, wie die Figurenkonstellation und die Handlungsstruktur, verändern müssen, um einem aktuellen Publikum und seinem Geschmack gerecht zu werden. Im Zuge dessen übt es Kritik an der modernen Gesellschaft und sichert so seinen Status als zeitgenössisches Volkstheater mit Unterhaltungsanspruch.

Abstract (eng)

The Wiener Lustspielhaus is a mobile summer theatre, which is build up yearly in Viennas first district from July till the end of september. Its program is based on the concept of appropriating traditional literature of popular theatre, which is adjusted to a contemporary, viennese context by using elements of updating. All plays are transformed into comedies, no matter what its original genre was. By that a Commedia dell‘arte viennese is created. To realize the comic alienation, it is necessary to exermine the emergence of comicality. It is caused by the comical mistakes and its successful perception lies within the conditions of contradiction, harmlessness and suddenness. The elements of the concept (mobility, embodiment of stereotypes, use of musical elements and adoption of famous originals) build a combination of international dramatic concepts of different historical traditions within popular theatre. The Wiener Lustspielhaus tries to be a link between the loyalty to tradition and the requirement of modernity by presenting a type of comedy, that uses the audience as its addressee and its content. By comparing the original and the adapted play, it is illustrated how the several components of the original version, like the structure of characters and plot, need to be changed in order to reach and please a modern audience and its taste. By that the Wiener Lustspielhaus passes criticism on modern society and secures its status as contemporary popular theatre with the demand to entertain.

Keywords (eng)
popular theatreWiener LustspielhauscomedyadaptionShakespeare
Keywords (deu)
VolkstheaterVolkskomödieWiener LustspielhausKomikAdaptionShakespeare
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1313680
Number of pages
147