Abstract (deu)
Die erste Studio Ära Chinas brachte eine facettenreiche Vielzahl an filmischen Werken hervor, deren Großteil im Tumult der Umbruchsjahre zwischen der letzten Dynastie und dem Kommunismus, nur kurz nach ihrem Entstehen, wieder verschwand. In dieser Arbeit soll auf einer historischen Kenntnis der neuzeitlichen, chinesischen Geschichte, sowie der Geschichte des Films in China aufbauend, ein differenziertes Bild der besonders wenig wissenschaftlich abgedeckten Stummfilme der 1920er Jahre gezeichnet und hinterfragt werden, inwiefern soziale, politische und historische Faktoren sich in selbigen manifestieren. Anhand einer ausführlichen Analyse von vier Filmen aus dem Entstehungszeitraum 1922 bis 1929 sollen inhaltliche, stilistische und produktionstechnische Charakteristika in einem zeitgeschichtlichen Kontext verortet und auf ihr Potenzial, Rückschlüsse auf Gesellschaft und Politik zuzulassen, untersucht werden. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse sollen argumentatorisch in einen wissenschaftlichen Diskurs mit bereits etablierter Fachliteratur treten, der dokumentieren soll, dass der zumeist als unpolitisch wahrgenommene Stummfilm der 1920er Jahre durchaus politisches Potenzial in sich birgt und auf welche Art und Weise er dieses kommuniziert.