You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1313866
Title (deu)
Das Linzer Landestheater als NS-Theater
Author
Mariana Fellermayr
Adviser
Birgit Peter
Assessor
Birgit Peter
Abstract (deu)

Vom Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 an profiliert sich das Landestheater Linz als NS-Bühne von besonderer politischer Zuverlässigkeit und Willfährigkeit. Personal und Spielplan werden dem neuen Regime angepasst. Zur Belohnung erhält das Landestheater Linz enorme finanzielle Zuwendungen aus dem Sonderfonds L, der dem Ausbau der Stadt zur Führermetropole zur Verfügung steht. Das Theater kann sich dadurch nicht nur architektonische und technische Verbesserungen leisten, sondern erhält darüber hinaus gewaltige budgetäre Mittel für Führerausstattungen von Opern, Operetten und Sprechtheaterstücken, die als persönliches Geschenk Adolf Hitlers klassifiziert und dankbar entgegengenommen werden.
Diese finanzielle und propagandistische Sonderstellung des Landestheaters Linz hält sich über alle kriegsbedingten Schwierigkeiten hinweg so lange, bis der totale Krieg eine Fortführung des Theaterbetriebs zuerst erschwert und in der Saison 1944/45 gänzlich verunmöglicht. Bis zu diesem Zeitpunkt dokumentiert die vorliegende Arbeit, vor allem auf der Basis von umfänglichen Archivrecherchen und zeitgenössischen Stimmen aus Literatur und Presse, die Spielzeiten, die stets auch als Kommentare zum parallel stattfindenden Aufstieg und Fall des Deutschen Reiches gesehen werden können. Deshalb bietet die Arbeit auch einige Einblicke in den verwirrenden Kompetenzdschungel der nationalsozialistischen Kultur- und Propagandapolitik.
Die Geschichte des Linzer Landestheaters in den Jahren 1938-1945 ist auch jene der vielschichtigen Figur des Direktors und Intendanten Ignaz Brantner, der sich schon vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich in dieser Position befunden hatte und sie unbeschadet nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches wieder aufnehmen konnte.

Abstract (eng)

Since the Anschluss, the annexation of Austria into Nazi Germany in 1938, the Landestheater (state theatre) Linz distinguishes itself as an NS-stage of special political reliability and submissiveness. Staff and repertoire are aligned to the new regime. As a reward, the Landestheater is granted huge financial benefits from the Sonderfonds L (special fund Linz), available for the cities’ upgrade as Führermetropole. Thus the theatre can afford architectonic and technical improvements and, beyond that, is given huge extrabudgetary sums for Führerausstattungen (scenographies of the Führer), concerning operas, musical comedies and dramas, which are considered and gladly accepted as personal gifts of Adolf Hitler.
This special financial and propagandistic position of the Landestheater Linz can be kept throughout all difficulties caused by the war, until total war restricts and finally stops the continuation of the theatre enterprise in the season of 1944/45. To this point, this paper, based on extensive research in archives and on contemporary literature and press, gives a documentation of all periods, which can be read as commentaries of the parallel decline and fall of the German Reich.
The history of the Linzer Landestheater between 1938 and 1945 is also the history of the ambivalent character of its impresario Ignaz Brantner, who had been holding this position before the national socialists’ advent to power in Austria and could easily resume it after the crash of the German Reich.

Keywords (deu)
LinzTheatergeschichteNationalsozialismusBrantnerLandestheater
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1313866
rdau:P60550 (deu)
138 S. : Ill.
Number of pages
139
Study plan
Diplomstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
[UA]
[317]
Members (1)
Title (deu)
Das Linzer Landestheater als NS-Theater
Author
Mariana Fellermayr
Abstract (deu)

Vom Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 an profiliert sich das Landestheater Linz als NS-Bühne von besonderer politischer Zuverlässigkeit und Willfährigkeit. Personal und Spielplan werden dem neuen Regime angepasst. Zur Belohnung erhält das Landestheater Linz enorme finanzielle Zuwendungen aus dem Sonderfonds L, der dem Ausbau der Stadt zur Führermetropole zur Verfügung steht. Das Theater kann sich dadurch nicht nur architektonische und technische Verbesserungen leisten, sondern erhält darüber hinaus gewaltige budgetäre Mittel für Führerausstattungen von Opern, Operetten und Sprechtheaterstücken, die als persönliches Geschenk Adolf Hitlers klassifiziert und dankbar entgegengenommen werden.
Diese finanzielle und propagandistische Sonderstellung des Landestheaters Linz hält sich über alle kriegsbedingten Schwierigkeiten hinweg so lange, bis der totale Krieg eine Fortführung des Theaterbetriebs zuerst erschwert und in der Saison 1944/45 gänzlich verunmöglicht. Bis zu diesem Zeitpunkt dokumentiert die vorliegende Arbeit, vor allem auf der Basis von umfänglichen Archivrecherchen und zeitgenössischen Stimmen aus Literatur und Presse, die Spielzeiten, die stets auch als Kommentare zum parallel stattfindenden Aufstieg und Fall des Deutschen Reiches gesehen werden können. Deshalb bietet die Arbeit auch einige Einblicke in den verwirrenden Kompetenzdschungel der nationalsozialistischen Kultur- und Propagandapolitik.
Die Geschichte des Linzer Landestheaters in den Jahren 1938-1945 ist auch jene der vielschichtigen Figur des Direktors und Intendanten Ignaz Brantner, der sich schon vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich in dieser Position befunden hatte und sie unbeschadet nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches wieder aufnehmen konnte.

Abstract (eng)

Since the Anschluss, the annexation of Austria into Nazi Germany in 1938, the Landestheater (state theatre) Linz distinguishes itself as an NS-stage of special political reliability and submissiveness. Staff and repertoire are aligned to the new regime. As a reward, the Landestheater is granted huge financial benefits from the Sonderfonds L (special fund Linz), available for the cities’ upgrade as Führermetropole. Thus the theatre can afford architectonic and technical improvements and, beyond that, is given huge extrabudgetary sums for Führerausstattungen (scenographies of the Führer), concerning operas, musical comedies and dramas, which are considered and gladly accepted as personal gifts of Adolf Hitler.
This special financial and propagandistic position of the Landestheater Linz can be kept throughout all difficulties caused by the war, until total war restricts and finally stops the continuation of the theatre enterprise in the season of 1944/45. To this point, this paper, based on extensive research in archives and on contemporary literature and press, gives a documentation of all periods, which can be read as commentaries of the parallel decline and fall of the German Reich.
The history of the Linzer Landestheater between 1938 and 1945 is also the history of the ambivalent character of its impresario Ignaz Brantner, who had been holding this position before the national socialists’ advent to power in Austria and could easily resume it after the crash of the German Reich.

Keywords (deu)
LinzTheatergeschichteNationalsozialismusBrantnerLandestheater
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1313867
Number of pages
139