Abstract (deu)
In vorliegender Arbeit soll der Film 2046 von Wong Kar-wai untersucht werden. Es soll darum gehen trotz der oberflächlichen Diskontinuität ein räumliches und zeitliches Kontinuum auszumachen.
In die Annäherung fließen gesellschaftstheoretische, philosophische und religionswissenschaftliche Ansätze, sowie kulturwissenschaftliche Gedächtnisforschung ein. Darüber hinaus spielt auch der rezeptionsästhetische Aspekt eine wichtige Rolle.
Anhand der Raumanalyse lässt sich feststellen, dass der Raum entweder für das Innenleben Hongkongs oder des Protagonisten Chow steht. 2046 lautet die Antwort auf alle Sehnsüchte. Die Zahl scheint zunächst für Orte zu stehen, wird allerdings als Pseudonym für die Liebe enttarnt. Die oberflächliche Fragmentierung des filmischen Raums lässt eine tiefere Ursache erkennen, wodurch der Raum ein Kristallbild ergibt, welches sich kaleidoskopisch zu einem Ganzen zusammenfügt.
Die Zeit kann in 2046 nicht als lineare, sondern als dreidimensionale und unfassbare Zeit gesehen werden. So wird der Narrationsfluss gerade durch Erinnerungen geprägt, die ihn von seiner Gerichtetheit abbringen und in die Tiefe der Zeit zerren. Su Li-zhen stellt sich dadurch als Leitmotiv und Ursache von 2046 heraus. Die Kontinuität wird durch mysteriöse Geheimnisse der Zeit gestört, wodurch die Narration
ihrer Diskontinuität überführt wird. Das Wesen der Zeit wird gerade durch diese Lücke komplett, da eben auch die Unfassbarkeit zu ihren Merkmalen zählt.