Abstract (deu)
Voodoo ist eine Religion mit heute über 50 Millionen AnhängerInnen, die sich durch die Vermischung afrikanischer, katholischer, islamischer und indianischer Glaubenselemente entwickelt hat. Es gibt eine Vielzahl an Material, das erlaubt, die kulturwissenschaftliche Aufmerksamkeit auf Voodoo zu richten. Eine umfassende Darstellung von Voodoo als Kunst und Kulturgut ist nicht möglich, weshalb die vorliegende Untersuchung ihr Hauptaugenmerk auf seine filmische Präsenz richtet.
Nur selten wird ihm in Filmen der Status „Religion“ zugesprochen, in vielen Filmen gibt es keine konkrete Identifizierung von Voodoo. Filme berufen sich auf das kollektive Gedächtnis ihres Publikums, das bestimmte Indizes aufnimmt und diese – ohne weitere Hinweise – mit Voodoo assoziiert. Voodoo ist die ureigene Mythe des amerikanischen Kinos:
Anfänglich wurde er in Literatur und in Filmen zur Erzeugung eines Feindbildes von Haiti genutzt, indem Voodoo-Versatzstücke ihrem Kontext entrissen und in ein neues Setting eingebettet wurden. Seine Darstellungen sind nicht immer authentisch, sondern vermengen sich meist mit einem trivialen Horrorbeigeschmack. Anhand der Analyse ausgewählter Filmbeispiele unterschiedlicher Genres, Produktionsländer und Entstehungszeiten werden eingesetzte Voodoo-Elemente erfasst und auf ihre filmische Präsenz untersucht.
Diese Arbeit verfolgt den Weg des Voodoo von seinen religiösen Wurzeln bis nach Hollywood und konzentriert sich dabei auf den „filmischen Voodoo“ und seine umfassenden Erscheinungsformen und Interpretationsansätze.