You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1314181
Title (deu)
Empathie unter besonderer Berücksichtigung emotionaler Ansteckung in der Wahrnehmung abstrakter Kunst
Author
Elizabeth Felicitas Noble
Adviser
Gernot Gerger
Assessor
Gernot Gerger
Abstract (deu)
Laut dem Konzept der Einfühlung, welches gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand, spielt Empathie eine zentrale Rolle in der Kunstwahrnehmung. Die Einfühlung beschreibt eine Art Verschmelzung mit dem Kunstwerk bzw. ein sich auf körperlicher, emotionaler und kognitiver Ebene abspielendes, inneres Nachempfinden mit dem ästhetischen Objekt. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, wie die emotionale Ansteckung als Bestandteil der Empathie das ästhetische Erleben beeinflusst, indem eine Gruppe von Versuchspersonen mit niedriger und hoher emotionaler Ansteckung miteinander verglichen wurde. Die Versuchsteilnehmer bewerteten abstrakte Kunstwerke, die sich in Valenz und Arousal unterschieden, anhand der Variablen Gefallen, Bewegtheit, Valenz und Interessantheit. Gleichzeitig wurden physiologische Reaktionen anhand der Elektromyographie (EMG) des Musculus corrugator supercilii und des Musculus zygomaticus major, welche auf Veränderungen in der Valenz hinweisen, und anhand der Messung der elektrodermalen Aktivität (EDA), welche auf Veränderungen in der Aktivierung hinweist, erfasst. Die emotionale Ansteckung wirkte sich auf das Kunsterleben aus. Deskriptiv zeigte sich bei der Gruppe mit hoher emotionaler Ansteckung in Reaktion auf Kunstwerke mit positiver Valenz und hohem Arousal eine stärkere Aktivierung des M. zygomaticus major. Bei den z-transformierten Werten dieser Muskelregion ergab sich ein unterschiedlicher Zeitverlauf in der Aktivierung der Gruppe mit niedriger im Vergleich zu der Gruppe mit hoher emotionaler Ansteckung. Eine hohe Ausprägung in emotionaler Ansteckung ging mit einem höheren Hautleitwert einher. Zudem gab die Gruppe mit hoher emotionaler Ansteckung bei Stimuli mit positiver Valenz und niedrigem Arousal ein höheres Gefallen an als die Gruppe mit niedriger emotionaler Ansteckung. Die Gruppe mit hoher emotionaler Ansteckung war von Stimuli mit hohem Arousal und negativer Valenz im Vergleich zu Stimuli mit hohem Arousal und positiver Valenz stärker berührt.
Keywords (deu)
Empathieemotionale AnsteckungEinfühlungKunstwahrnehmung
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1314181
rdau:P60550 (deu)
96 S. : graph. Darst.
Number of pages
96
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Empathie unter besonderer Berücksichtigung emotionaler Ansteckung in der Wahrnehmung abstrakter Kunst
Author
Elizabeth Felicitas Noble
Abstract (deu)
Laut dem Konzept der Einfühlung, welches gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand, spielt Empathie eine zentrale Rolle in der Kunstwahrnehmung. Die Einfühlung beschreibt eine Art Verschmelzung mit dem Kunstwerk bzw. ein sich auf körperlicher, emotionaler und kognitiver Ebene abspielendes, inneres Nachempfinden mit dem ästhetischen Objekt. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, wie die emotionale Ansteckung als Bestandteil der Empathie das ästhetische Erleben beeinflusst, indem eine Gruppe von Versuchspersonen mit niedriger und hoher emotionaler Ansteckung miteinander verglichen wurde. Die Versuchsteilnehmer bewerteten abstrakte Kunstwerke, die sich in Valenz und Arousal unterschieden, anhand der Variablen Gefallen, Bewegtheit, Valenz und Interessantheit. Gleichzeitig wurden physiologische Reaktionen anhand der Elektromyographie (EMG) des Musculus corrugator supercilii und des Musculus zygomaticus major, welche auf Veränderungen in der Valenz hinweisen, und anhand der Messung der elektrodermalen Aktivität (EDA), welche auf Veränderungen in der Aktivierung hinweist, erfasst. Die emotionale Ansteckung wirkte sich auf das Kunsterleben aus. Deskriptiv zeigte sich bei der Gruppe mit hoher emotionaler Ansteckung in Reaktion auf Kunstwerke mit positiver Valenz und hohem Arousal eine stärkere Aktivierung des M. zygomaticus major. Bei den z-transformierten Werten dieser Muskelregion ergab sich ein unterschiedlicher Zeitverlauf in der Aktivierung der Gruppe mit niedriger im Vergleich zu der Gruppe mit hoher emotionaler Ansteckung. Eine hohe Ausprägung in emotionaler Ansteckung ging mit einem höheren Hautleitwert einher. Zudem gab die Gruppe mit hoher emotionaler Ansteckung bei Stimuli mit positiver Valenz und niedrigem Arousal ein höheres Gefallen an als die Gruppe mit niedriger emotionaler Ansteckung. Die Gruppe mit hoher emotionaler Ansteckung war von Stimuli mit hohem Arousal und negativer Valenz im Vergleich zu Stimuli mit hohem Arousal und positiver Valenz stärker berührt.
Keywords (deu)
Empathieemotionale AnsteckungEinfühlungKunstwahrnehmung
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1314182
Number of pages
96
Association (deu)