Abstract (deu)
Romeo Castelluccis Inszenierungen werden, einerseits als ein sinnliches Bildertheater bezeichnet, andererseits haftet dem italienischen Regisseur auch der Ruf eines Bilderstürmers an. Mit seinem, alle Sinne des Zuschauers aktivierenden Arbeiten, polarisiert er nun seit über 30 Jahren sein Publikum. Im Zentrum seiner Reflexionen steht dabei der Mensch, seine Existenz und sein Verhältnis zum Universum. Die Inszenierung von Schmerz und Gewalt ist dabei wesentlicher Bestandteil seiner Arbeiten, denn sie ermöglicht ihm, wie kaum ein anderes Mittel, im Zuschauer Emotionen frei zu setzen und ihn zur Reflexion über seine eigene Körperlichkeit zu veranlassen. Dabei zieht er den Zuschauer mit in eine Verantwortung, indem er ihm ins Bewusstsein ruft, dass er ein aktiver Teil der Aufführung ist. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich damit, inwiefern Romeo Castellucci Schmerz und Gewalt als ein ästhetisches Mittel dafür nutzt, seine metaphysischen Fragen auf der Bühne zu platzieren, und den Zuschauer in seiner rezeptiven Haltung zu aktivieren.