Abstract (deu)
Die Abhöraffäre um das britische Boulevardblatt „News of the World“ war wohl mit Abstand der größte Medienskandal, der das Vereinigte Königreich in den letzten Jahren erschütterte und doch zugleich nur ein Beispiel von zahlreichen ethisch- moralischen Grenzüberschreitungen innerhalb der medialen Berichterstattung. Weltweit, aber auch speziell in Österreich führen Ereignisse wie etwa die Selbstbefreiung des Entführungsopfers Natascha Kampusch oder das Inzestdrama um Josef Fritzl Medien an ihre Grenzen, insbesondere an ihre ethischen.
Doch wo genau liegen diese Grenzen? Wie weit darf Journalismus gehen? Wie weit muss Journalismus gehen? Worin liegen die Gründe für ethisch-moralische Grenzüberschreitungen? Und wie gehen Journalisten selbst mit der Thematik in ihrem beruflichen Alltag um?
Die vorliegende Magisterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Ethik und Moral im österreichischen Boulevardjournalismus. Ziel der Arbeit ist es, Antworten auf die zuvor gestellten Fragen herauszuarbeiten und damit einen Beitrag zur medienethischen Debatte um die Freiheit des Journalismus und seinen Grenzen zu leisten. Dafür wurden einerseits bisherige Erkenntnisse der wissenschaftlichen Literatur aufgearbeitet, andererseits persönliche Sichtweisen von Journalisten der österreichischen Tageszeitungen „Heute“, „Kronen Zeitung“ sowie „Österreich“ in leitfadengestützten Interviews erhoben, um einen Bogen zwischen Theorie und Praxis zu spannen.