Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, was unter dem Begriff der Revolution seriellen Erzählens verstanden wird. Dieser Begriff wird eingesetzt, um den zwar eingeführten,
aber ungleich verfänglicheren Begriff der Qualitätsserie zu vermeiden. Daher wird ein Vorher-Nachher-Bild aufgestellt. In diesem Bild wird die Revolution filmischen
Erzählens identifiziert. Befördert wird diese durch technologische, wirtschaftliche und rechtliche Bedingungen und Entwicklungen. Die Begeisterung des kritisch-intellektuellen Diskurses, die Aufwertung der Serie in der öffentlichen Meinung und die Spaltung des
deutschsprachigen Publikums in einen Teil, der die althergebrachte Weise seriellen Erzählens schätzt, und einen Teil, der darüber hinaus die Produke der Revolution seriellen Erzählens in den neuen Medien konsumiert, identifizieren die Bruchlinie zur alten Serie.
Die dramaturgische Seite dieser Revolution nutzt die doppelte Struktur der Serie erstmals voll aus, indem sie den weiten Erzählraum für inhaltliche Tiefe nutzt, ähnlich der Entwicklung des Romans im 19. Jahrhundert.
Zweitens wird gefragt, warum sich die deutssprachige Serienproduktion der Revolution seriellen Erzählens verweigert. Dafür wird eine Vielzahl an Gründen erwähnt, sei es im Bereich der Finanzierungstrukturen, der Kultur und Kulturvermittlung oder den Organisationsformen deutscher TV-Sender. Alle Gründe stehen allerdings nicht für sich allein, sondern wirken im Verbund. Der Wirkungszusammenhang dieser Ursachen behindert die Entwicklung im deutschsprachigen Gebiet wesentlich.