Abstract (deu)
In der Arbeit „Spielräume des Zufalls. Verfahren der Nichtintentionalen Werkgenese“ werden verschiedene Techniken der nichtintentionalen Werkgenese in experimentellen Avantgarden des 20. Jahrhunderts näher beleuchtet. Die nichtintentionale Werkgenese bedeutet dabei das bewusste Miteinbeziehen von Zufällen in den Entstehungsprozess eines künstlerischen Werkes. Kunstschaffende konzipieren dabei den ästhetischen Prozess derart, dass dem Zufall bewusst ein Rahmen gesetzt wird, innerhalb dessen er wirken kann. In vorliegender Arbeit wird dabei Bezug genommen auf den Futurismus, auf den sich der Dadaismus in einigen künstlerischen Ausdrucksformen stützt, um den Zufall als 'Technik' zu 'erfinden'. Weiters wird der Surrealismus behandelt, der den Zufall als Ausdruck unbewusster Automatismen deutet. Schließlich werden Beispiele des Fluxus analysiert mit besonderem Augenmerk auf das Werk von John Cage und Yoko Ono. Abschließende theoretische Betrachtungen behandeln Friedrich Balkes Auseinandersetzung mit der Aleatorik in der französischen Philosophie und Dieter Merschs Begriffe der Kontingenz und des Spiels.