Abstract (deu)
Die Jeux Dramatiques wurden in den 1930ern als theaterpädagogische Ansatz von dem französischen Theatermann Léon Chancerel entworfen und seit den 1940ern von der Schweizer Pädagogin Heidi Frei weiterentwickelt. Heute auch bekannt unter dem deutschen Namen „Ausdrucksspiel aus dem Erleben“ findet die Methode Anwendung in den verschiedensten pädagogischen Bereichen, wie Kindergarten, Schule oder Sozial-, Sonder- und Heilpädagogik. Bei den Jeux Dramatiques um einen
sehr freien Herangehensweise, welche den SpielerInnen ermöglicht ihre Rollen selbst zu wählen, zu gestalten und mit Hilfe einer strukturgebenden Spielleitung in einer Erzählung darzustellen. Trotz des stark theaterpädagogischen Charakters liegt jedoch bislang keine theaterwissenschaftliche Arbeit zu dieser Methode vor. Deshalb zielt die vorliegende Diplomarbeit darauf ab, die Jeux Dramatiques mit Hilfe vergleichender Literaturstudien theaterwissenschaftlich beschreibbar zu machen. Die ausführliche Deskription beinhaltet die historischen Hintergründe, sowie die aktuelle Methodologie und Praxis. Außerdem werden die Grenzbereiche zu theaterpädagogischen Methoden untersucht und die Abgrenzung der RepräsentantInnen der Jeux Dramatiques zur
Disziplin der Theaterpädagogik problematisiert. Im Rahmen eines
theatertheoretischen Diskurses wird zudem die Frage, ob die Jeux Dramatiques überhaupt als „Theater“ verstanden werden können, bearbeitet.