Abstract (deu)
Die große Beliebtheit gegenüber Computerspielen unter Kindern und Jugendlichen soll genutzt werden, um sie als Therapiemethoden, für Prävention und Intervention, einzusetzen. In der vorliegenden Studie wird ein Computerspiel genutzt, um bei Kindern spielerisch Emotionsverständnis zu verbessern. Emotionsverständnis ist ein wichtiger Aspekt in der emotionalen und sozialen Entwicklung von Kindern und wird in Zusammenhang mit schulischer Leistung und sozialen Fertigkeiten gebracht. Aufgrund der Spielanforderungen des Jump’n’Run Spiels wurde darüber hinaus auch eine Verbesserung der Inhibition, selektiven Aufmerksamkeit und der kognitiven Flexibilität, als Teilbereiche der exekutiven Funktionen, erwartet. Neben der Spielentwicklung, steht die Evaluierung des Trainingsspiels im Mittelpunkt der vorliegenden Studie. Die Evidenz wurde in einer Untersuchung mit Prä-/Postdesign zu zwei Versuchsbedingungen geprüft. Während die Versuchsgruppe zwischen Prä- und Posttest zirka 4 Wochen lang das Trainingsspiel durchführte, wurde in der Kontrollgruppe auf ein Training verzichtet.
Die Testbatterie umfasste neben der Untersuchung des Emotionsverständnisses mittels cTEC, sowie der Inhibition, selektiven Aufmerksamkeit (Flanker) und der kognitive Flexibilität (DCCS), auch eine Erhebung der sprachlichen Fähigkeit (Wortschatztest des WISC-IV) als konfundierende Variable.
Zur Stichprobenakquirierung wurden ausschließlich Risikogruppen für das Trainingsspiel rekrutiert. Insgesamt nahmen 30 Kinder zwischen 4 und 12 Jahren an der Trainingsstudie teil. Die Ergebnisse zeigen eine Verbesserungen des Emotionsverständnisses im Bereich Mixed Emotions in der Versuchsgruppe. Des Weiteren können unter Kontrolle der Sprachfähigkeit, Trainingseffekte auf die Gesamtleistung im Emotionsverständnis, sowie auf einzelne Bereiche (Recognition, External Cause, Mixed Emotions und Regulation) bestätigt werden. Ein vermuteter, positiver Einfluss auf Teilbereiche der exekutiven Funktionen, im Speziellen auf Inhibition, selektive Aufmerksamkeit und kognitive Flexibilität, kann empirisch nicht belegt werden.