Abstract (deu)
Ausgehend von einer kurzen Begriffsbestimmung des Genres Dokumentarfilm und dem damit verbundenen Wunsch seitens der Rezipienten in jedem noch so verdächtigen Bild Spuren der Wirklichkeit zu erkennen, stellt diese Arbeit den Versuch dar, aufzuzeigen, dass diese Sehnsucht nach Wahrheit, Wirklichkeit und Transparenz nicht erst mit der Erfindung des bewegten Bildes laut wurde, sondern bereits seit Anbeginn der Menschheit verschiedene Methoden hervorrief, die vor allem dazu dienten, diese Wirklichkeit auf irgendeine Art und Weise abzubilden. Außerdem soll hier aufgezeigt werden, dass neben diesen authentischen Wirklichkeitsdarstellungen immer wieder Strategien entwickelt wurden, welche diese Repräsentationen von Wirklichkeit gegenüber Dritter legitimieren sollten. Dies soll letzten Endes aufzeigen, dass der Dokumentarfilm wie wir ihn heute kennen eine Vorgeschichte hat, die weit über eine reine Begriffsbestimmung hinausgeht und dass die hier behandelte Tradition des authentischen Bildes zu einer Ausformulierung verschiedenster Typen des Dokumentarfilms führte, die stets einer bestimmten Regelhaftigkeit unterworfen waren.
Aufbauend auf dieser einmal anderen Wesensbestimmung des authentischen Bildes geht diese Arbeit auf drei dokumentarische Arbeiten des Filmemachers Andreas Pichlers ein. Zuvor wird dem Filmemacher aber noch genug Platz eingeräumt, um seinen eigenen Gedanken und Überlegungen freien Lauf zu lassen. Bei den darauffolgenden Filmanalysen wurden die Filme so gewählt, dass sie dem Leser oder der Leserin ein möglichst umfassendes Bild seiner Arbeitsweise vermitteln sollen.