Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit untersucht die Verbindung zwischen Politik und australischer indigener Literatur mit besonderem Augenmerk auf die Konstruktion von indigenen Identitäten und die Dekonstruktion von rassistischen Stereotypen in drei Romanen der indigenen Schriftstellerin Melissa Lucashenko, nämlich Steam Pigs, Hard Yards und Mullumbimby. Was die Konstruktion von Identität betrifft, werden mehrere Faktoren wie Hautfarbe, Geschlecht und die Fragmentierung von Kultur, Familien und Land analysiert. Das Fehlen von Vorbildern und Leitfiguren aufgrund der Spaltung und Vertreibung von Familien in der Vergangenheit sowie Rassismus werden als allgegenwärtige Hindernisse aufgezeigt, die die Charaktere in Lucashenkos Romanen überwinden müssen. Der Missbrauch von Alkohol und Drogen zur Linderung von Traumata wird als Lösung zurückgewiesen; stattdessen werden Bildung und Versöhnung vorgeschlagen. Ferner wird gezeigt, dass Melissa Lucashenko durch das Erschaffen von lebendigen und starken indigenen Charakteren und dem Feiern der überlebenden indigenen Kultur kolonialistische Repräsentationen von indigenen Personen dekonstruiert, die nur dazu dienen, die indigene Bevölkerung zu einem homogenen Anderen zu reduzieren, und keine Diversität und Entwicklung erlauben. Somit verändert die Autorin aktiv die Repräsentation indigener Personen in der Literatur und ebnet den Weg für Anerkennung und Versöhnung.