Abstract (deu)
Die englischen Arbeiterklassen haben sich innerhalb der britischen Gesellschaft von einer stigmatisierten Gruppe zu einem gegenwärtigem Aushängeschild für Authentizität gewandelt. Die Autorin sucht nach Ursache und Ausläufer dieses paradoxen Gesellschaftsphänomens, indem sie sich an den kulturellen Lebensformen der östlichen Londoner Arbeiterklasse orientiert. In dieser mediensoziologischen Arbeit wird die Langzeitserie EastEnders herangezogen und daraufhin gehend untersucht, inwiefern die Repräsentationselemente Lebensstil und Sprache zum Bedeutungsträger von Arbeiterklassekultur werden. Dafür zieht die Autorin Theorien und Begriffe aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen heran und stellt darauf basierend eine Reihe von Untersuchungskriterien auf. Lebensstil umfasst demgemäß etwa Geschmack in all seinen möglichen Varianten, Familien-und Gemeinschaftsstrukturen oder Ideologien und Wertvorstellungen. Die hermeneutische Textanalyse erfolgt mit Zugriff auf die Arbeiten von Stuart Hall und Pierre Bourdieu und unter Berücksichtigung der Begrifflichkeiten „Kulturelle Identität“ und „Habitus“. Die vorliegende Arbeit demonstriert, wie Medien auf subtile Weise als Machtinstrument eingesetzt werden können. Sie konstruieren und fixieren den Prototyp eines Cockneys mit all seinen Verhaltensmustern und Praxisformen seiner zugehörigen sozialen Gruppe. Die erzeugten Bilder können das Klassenbewusstsein fördern und damit möglicherweise einer nationalen Ideologie dienen.
Anhang:
Die audiovisuellen Medien können in der hinteren Innenseite des Bucheinbandes gefunden werden.