Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit zeigt auf, welche Bedeutung die alternative Presse in Südafrika unter dem Apartheidsregime für die Gesellschaft erlangte. Ihr Schaffen soll in meinem Diskurs innerhalb der rechtlichen Einschränkungen und des soziopolitischen Umfelds der Apartheid untersucht werden. Ganz allgemein soll die Wirkung von Medien, einerseits im Zuge ihrer propagandistischen Instrumentalisierung durch die Regierung, andererseits im Zuge ihres Gebrauchs als Sprachorgan der Widerstandsbewegung aufgezeigt werden.
Im Rahmen einer grundlegenden Begriffsbestimmung werde ich dem Medienbegriff seine Relevanz für meinen Diskurs als Träger eines demokratischen Wertesystems und Vermittler eines kulturellen Selbstverständnisses zuschreiben. Anhand des partizipatorischen und kritischen Medienansatzes wird eine Kategorisierung der unterschiedlichen alternativen Pressetypen vorgenommen. Diese soll innerhalb ihrer jeweiligen Zuordnung zu einem der beiden Ansätze aufzeigen, welch unterschiedlichen Stellenwert die alternativen Printmedien als vermittelnde Instrumentarien für die Bürger Südafrikas hatten. Im Zuge dieser Betrachtung werde ich anhand dreier alternativer Pressetypen aufzeigen, inwiefern sie innerhalb ihrer Kategorisierung Bedeutung für die Adressierung der Gesellschaft trugen. Mit dieser Methodik soll ihre Zuordnung zu dem jeweiligen Medienansatz verifiziert werden.
Als Bewahrer und Vermittler afrikanischer Kulturwerte, als Transmitter eines kulturellen Selbst-, und Fremdverständnisses und als Träger eines demokratischen Wertesystems hat die alternative Presse schließlich dazu beigetragen, einen öffentlichen Diskurs innerhalb eines von der Regierung erschaffenen Wirklichkeitskonstrukts führen zu können. Mit Enthüllungen der unter dem ideologischen Schleier der Apartheid verdeckten Begebenheiten, konnte sie öffentliches Bewusstsein für die Inhumanität des hegemonialen Systems schaffen, welches weit über die Grenzen Südafrikas hinweg zu einer wachsenden Widerstandsbewegung beitrug.