Abstract (deu)
Die Arbeit beschäftigt sich mit stilistischen und ästhetischen Parallelen zwischen Ingmar Bergmans (1918-2007) Theaterinszenierungen und seinen Filmen. Sein Werk kann als der fortdauernde Prozess gesehen werden, die perfekte Symbiose beider Medien zu erzielen. Dieser soll durch die vergleichende Analyse seines Films AUS DEM LEBEN DER MARIONETTEN (1980) und seiner Theaterinszenierung DOM JUAN (1983) am Münchner Residenztheater beleuchtet werden. Welche filmischen Stilistiken transplantiert Bergman in seine Theaterarbeiten? Welche Eigenschaften des Theaters macht sich Bergman bei seiner Filmarbeit zu Nutze? Beide Werke sind in Deutschland entstanden - er lebte und arbeitete hier knapp zehn Jahre (von 1976 bis 1985), nachdem er sein Heimatland Schweden nach einer (fallen gelassenen) Anklage der Steuerhinterziehung verlassen hatte.
Nach einem Überblick zu Bergmans Leben und Werk, rücken im dritten Kapitel seine Arbeiten in Deutschland in den Fokus. Im vierten Kapitel werden konstitutive Elemente von Film und Theater im Allgemeinen erläutert, wobei der Schwerpunkt auf der Darstellung stilistischer Parallelen von Bergmans Film- und Theaterarbeit liegt. Es wird außerdem die These aufgestellt, dass er in beiden Medien die Konzeption des Kammerspiels sowohl auf narrativer, als auch auf visueller Ebene aufgreift. Es ist ebenfalls Teil des vierten Kapitels diese Behauptung in Bergmans Werk zu ergründen und folglich zu begründen. Im fünften Kapitel wird die aufgestellte These schließlich durch die Analyse von AUS DEM LEBEN DER MARIONETTEN und DOM JUAN untermauert und abschließend mit einem Exkurs zu Heinrich von Kleists 1810 erschienenem Aufsatz ”Über das Marionettentheater” ergänzt.