Abstract (deu)
Forschungen haben gezeigt, dass eine positive Einstellung und hohe Motivation das Erlernen
einer Fremdsprache ungemein erleichtern, und zu einer verbesserten Leistung führen. Hohe
Motivation für eine Aufgabe führt wahrscheinlich zu einem positiven Lernerfolg, während
niedrige Motivation das Lernen behindern kann. Daher ist ein motivierter Lerner/eine
motivierte Lernerin eher im Stande, ein hohes Maß an Sprachkompetenz zu erreichen, als
jemand, der/die nicht motiviert ist. Der Content and Language Integrated Learning (CLIL)
Unterricht bezieht bilinguales Lehren und Lernen mit ein und kann somit als Motivationsbasis
fungieren, die den Schülern/Schülerinnen die Möglichkeit gibt, ein höheres Sprachniveau,
Flüssigkeit beim Sprechen und ein breiteres Vokabular zu entwickeln. Der Hauptanreiz für
die Durchführung der vorliegenden Studie war es daher, Erkenntnisse über die Motivation der
Schüler/Schülerinnen für die englische Sprache und den Lernstoff im CLIL Unterricht zu
bekommen, und infolge dessen herauszufinden, ob das Unterrichtskonzept CLIL ein
Motivationsschub sein kann.
Dazu wurde eine Feldstudie an einer österreichischen technischen Sekundarschule (HTL –
Höhere technische Lehranstalt) durchgeführt. Die 119 Teilnehmer/Teilnehmerinnen, die
zwischen 16 und 18 Jahren alt waren, wurden in drei verschiedene Gruppen unterteilt und
füllten einen Fragebogen aus: Gruppe 1 bestand aus CLIL Schülern/Schülerinnen, die bereits
1 Jahr CLIL Unterricht gehabt hatten (4. Klassen), Gruppe 2 bestand aus
Schülern/Schülerinnen, die noch nicht in CLIL unterrichtet worden waren (3. Klassen), und
Gruppe 3 bestand aus Schülern/Schülerinnen, die den Englisch-Zweig gewählt und seit der 1.
Klasse Englisch als Unterrichtssprache hatten (EAA 3. und 4. Klasse). Der verwendete
Fragebogen basiert auf modifizierten Motivationskonzepten anderer Forscher/Forscherinnen
und enthält vierzehn verschiedene Parameter, die alle Motivation betreffen.
Der allgemeine zur Motivation Englisch zu lernen war unter der gesamten Schüler-
/Schülerinnenpopulation (N = 119) positiv. Als jedoch jede Gruppe einzeln analysiert wurde,
präsentierte sich ein anderes Bild. Es zeigte sich, dass die EAA Klassen viel stärker motiviert
waren als die 4. Klassen CLIL und dass CLIL das Sprech-Selbstbewusstsein der 4. Klassen
weniger förderte als das aller anderen Gruppen. Die EAA Klassen sowie die 3. Klassen CLIL
hatten eine positivere Haltung gegenüber dem Englisch Lernen im Allgemeinen und die 4.
Klassen schienen die von allen drei Gruppen am wenigsten intrinsisch Motivierten zu sein.
Während das Interesse am technischen Fach in der Regel bei allen Schülern/Schülerinnen
hoch war und die Mehrheit das Vortragen der technischen Inhalte auf Englisch positiv
bewertete, zeichnete sich in der Gruppe der 4. Klassen CLIL kein Motivationsschub durch die
103
Verwendung der englischen Sprache ab. Darüber hinaus beeinflussten externe Faktoren die
Motivation in den CLIL Gruppen stärker als in der EAA Gruppe und obwohl keiner/keine der
Schüler/Schülerinnen besondere Angst beim Englisch Sprechen zu haben schien, war die
Angst in den EAA Klassen am niedrigsten.
Deutliche Unterschiede zeigten sich zwischen der EAA Gruppe und den CLIL Gruppen, und
zwischen den 3. Klassen CLIL und den 4. Klassen. Um diese Unterschiede zur Gänze zu
verstehen und erklären zu können, wäre weitere Forschung notwendig.