Dem Mikrozensus der Arbeitskräfteerhebung zu Folge lassen sich in Österreich etwa 9 Millionen Krankenstandstage mit arbeitsbedingten Beschwerden verknüpfen (WIFO Sondermodul 2011). Bemerkenswert ist hierbei ein klarer Aufwärtstrend psychischer Erkrankungen, der sich seit Mitte der 1990er Jahre beschleunigt. Psychische Erkrankungen sind die einzige Krankheitsgruppe, die im Zeitraum von 1994 bis 2011 einen absoluten Zuwachs an Fehlzeiten in jeder Beschäftigungsgruppe aufweist (Fehlzeitenreport 2012). Burnout, ein „Zustand vollkommener Erschöpfung“ (Weltgesundheitsorganisation, deutsche Version ICD 10, Z73) gilt neben Depression, zur häufigsten psychischen Belastung (Neckel 2013). Wie aber kommt es dazu? Während Erklärungsmodelle bei Depression zwischen körpereigenen Ursachen (endogen) und umweltbedingten Faktoren (exogen) unterscheiden, weisen Ergebnisse der Forschung darauf hin, dass hinsichtlich des Zustands „vollkommener Erschöpfung“ endogene Faktoren sehr viel schwieriger zu finden sein dürften als bei Depression (Schaufeli/Enzmann 1998, Burisch 2006, Rösing 2008, Eder 2013). Obgleich Verlauf und Symptomatologie bislang bei mehr als sechzig Personen- und Berufsgruppen untersucht worden sind (Burisch 2006, Rösing 2008), lässt sich bisher wenig über „Verwicklungen“ sagen, in denen sich die Betroffenen befinden und aus welchen „Burnouterleben“ hervorgeht. Doch wie lässt sich der Hergang jener „Verwicklungen“ beziehungsweise das Zustandekommen von Burnout skizzieren? Präventionsstrategien, Ätiologie und Behandlungsmöglichkeiten folgen bislang vermehrt einer „Ideologie der Eigenverantwortung“, die „Burnout“ als Mangel von „Selbstsorge“ und „persönliche Schwäche“ deklariert (Neckel/Wagner 2013: 8). Doch wie steht es um den überindividuellen Charakter von Burnout beziehungsweise um Perspektiven die das „leidende Subjekt“ (Ehrenberg 2008) als Teil reglementierter Lebens- beziehungsweise Arbeitswelt betrachten? Der Zustand „vollkommener Erschöpfung“ wurde bislang kaum hinsichtlich zu bewältigender Leistungsanfordernisse und beruflichem Anforderungsprofil (Neckel/Wagner 2013, Voß/Weiss 2013, Eder 2013) analysiert. Vielmehr dominieren Prävalenzstudien und Untersuchungen eines „invariant bleibenden MBI-Burnout Konzepts“ (Rösing 2008: 54).
In Abgrenzung hierzu sollen im vorliegenden Vorhaben eben jene „Verwicklungen“ in denen sich die Betroffenen befinden und aus welchen „Burnouterleben“ hervorgeht skizziert und der Frage nachgegangen werden, wie sich typische Gemeinsamkeiten des Burnouterlebens in der Erwerbssphäre -der Zusammenhang von Handlungen, Handlungsbedingungen und Handlungswirkungen rekonstruieren lassen? Auf empirischer Ebene gilt es daher typische Gemeinsamkeiten des Burnouterlebens in der Erwerbssphäre konzeptuell zu erfassen, miteinander in Beziehung zu setzen und anhand von Fallgeschichten zu illustrieren, um diese folgend mit Erklärungsmodellen aus Arbeits- und Medizinsoziologie aufzuarbeiten
Dem Mikrozensus der Arbeitskräfteerhebung zu Folge lassen sich in Österreich etwa 9 Millionen Krankenstandstage mit arbeitsbedingten Beschwerden verknüpfen (WIFO Sondermodul 2011). Bemerkenswert ist hierbei ein klarer Aufwärtstrend psychischer Erkrankungen, der sich seit Mitte der 1990er Jahre beschleunigt. Psychische Erkrankungen sind die einzige Krankheitsgruppe, die im Zeitraum von 1994 bis 2011 einen absoluten Zuwachs an Fehlzeiten in jeder Beschäftigungsgruppe aufweist (Fehlzeitenreport 2012). Burnout, ein „Zustand vollkommener Erschöpfung“ (Weltgesundheitsorganisation, deutsche Version ICD 10, Z73) gilt neben Depression, zur häufigsten psychischen Belastung (Neckel 2013). Wie aber kommt es dazu? Während Erklärungsmodelle bei Depression zwischen körpereigenen Ursachen (endogen) und umweltbedingten Faktoren (exogen) unterscheiden, weisen Ergebnisse der Forschung darauf hin, dass hinsichtlich des Zustands „vollkommener Erschöpfung“ endogene Faktoren sehr viel schwieriger zu finden sein dürften als bei Depression (Schaufeli/Enzmann 1998, Burisch 2006, Rösing 2008, Eder 2013). Obgleich Verlauf und Symptomatologie bislang bei mehr als sechzig Personen- und Berufsgruppen untersucht worden sind (Burisch 2006, Rösing 2008), lässt sich bisher wenig über „Verwicklungen“ sagen, in denen sich die Betroffenen befinden und aus welchen „Burnouterleben“ hervorgeht. Doch wie lässt sich der Hergang jener „Verwicklungen“ beziehungsweise das Zustandekommen von Burnout skizzieren? Präventionsstrategien, Ätiologie und Behandlungsmöglichkeiten folgen bislang vermehrt einer „Ideologie der Eigenverantwortung“, die „Burnout“ als Mangel von „Selbstsorge“ und „persönliche Schwäche“ deklariert (Neckel/Wagner 2013: 8). Doch wie steht es um den überindividuellen Charakter von Burnout beziehungsweise um Perspektiven die das „leidende Subjekt“ (Ehrenberg 2008) als Teil reglementierter Lebens- beziehungsweise Arbeitswelt betrachten? Der Zustand „vollkommener Erschöpfung“ wurde bislang kaum hinsichtlich zu bewältigender Leistungsanfordernisse und beruflichem Anforderungsprofil (Neckel/Wagner 2013, Voß/Weiss 2013, Eder 2013) analysiert. Vielmehr dominieren Prävalenzstudien und Untersuchungen eines „invariant bleibenden MBI-Burnout Konzepts“ (Rösing 2008: 54).
In Abgrenzung hierzu sollen im vorliegenden Vorhaben eben jene „Verwicklungen“ in denen sich die Betroffenen befinden und aus welchen „Burnouterleben“ hervorgeht skizziert und der Frage nachgegangen werden, wie sich typische Gemeinsamkeiten des Burnouterlebens in der Erwerbssphäre -der Zusammenhang von Handlungen, Handlungsbedingungen und Handlungswirkungen rekonstruieren lassen? Auf empirischer Ebene gilt es daher typische Gemeinsamkeiten des Burnouterlebens in der Erwerbssphäre konzeptuell zu erfassen, miteinander in Beziehung zu setzen und anhand von Fallgeschichten zu illustrieren, um diese folgend mit Erklärungsmodellen aus Arbeits- und Medizinsoziologie aufzuarbeiten