Abstract (deu)
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit ist dem Fachbereich Medienpädagogik zuzuordnen und beschäftigt sich mit dem Konzept „Medienkompetenz“ und „aktive Medienarbeit“. Es wurde untersucht wie sich die aktive Medienpartizipation an einem Schulradio (Radioigel, Graz) auf die jugendliche Medienkompetenz (Bielefelder Medienkompetenzmodell) verhält.
Die Herausforderung dieser Arbeit bestand darin, das theoretische Konstrukt der Medienkompetenz an das Fallbeispiel eines Schulradios anzupassen. Mit Hilfe der qualitativen Methode des Leitfadeninterviews wurde ein tiefer Einblick in die Mediennutzung und medialen Lebenswelten der Beforschten gewährt. Zur Auswertung der Interviews wurde die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring angewendet. Insgesamt wurden neun RadioproduzentInnen interviewt, davon fünf Mädchen und vier Jungen.
Im Großen und Ganzen zeigen die Ergebnisse, dass die jugendliche Medienkompetenz vor allem in den Bereichen der Mediennutzung und Mediengestaltung gut ausgebildet ist. Ebenso verfügen die Befragten über eine solide instrumentelle Medienkunde, wenn Probleme auftreten, dann hauptsächlich bei der Datenverwaltung. Die Dimensionen der analytischen und reflexiven Kritik zu Medienproblematiken, die sich in der unmittelbaren Lebenswelt der Jugendlichen abspielen, wie etwa Privatsphäreverletzungen auf Social Webs, erweisen sich als gut ausgeprägt. Als schlecht ausgereift zeigt sich die informative Medienkunde, sprich allgemeines Medienwissen.
In dieser Untersuchung stellten sich ein höheres Alter, vielfältige Mediennutzung, medienkompetente Freunde oder Geschwister und die interessensgeleitete Medienverwendung als förderliche Faktoren für eine bessere Entfaltung der Medienkompetenz heraus.