Abstract (deu)
Anhand aktueller Überwachungsmethoden sollen aktuelle Tendenzen von Überwachungspolitik erklärt und ihre Bedeutung für die Gesellschaft aufgezeigt werden. Das Panoptikum von Jeremy Bentham, welches Michel Foucault in den 70er Jahren als Sinnbild der modernen Gesellschaft und als zur Architektur gewordenes Modell der Disziplinarmacht beschreibt, kann als eine Metapher in der Auseinandersetzung mit dem Thema Überwachung genutzt werden. Diese Metapher bietet eine genaue Beschreibung, wie Überwachung funktioniert und verhilft dazu, diese in der Geschichte der Moderne zu verorten. Im Sinne Foucaults soll Benthams panoptisches Gefängnismodell die Entwicklung moderner, auf Selbstdisziplinierung beruhender Gesellschaften verdeutlichen.
Ziel dieser Arbeit ist es, diese panoptische Disziplinierung der Gesellschaft durch Überwachung sowie den Überwachungsapparat verschiedener Herrschaftssysteme mit Hilfe der Filmanalyse beispielhaft zu untersuchen. Der Spielfilm Das Leben der Anderen (2006) von Florian Henckel von Donnersmarck setzt sich mit dem Herrschaftssystem der DDR und der Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit auseinander. Der Film beinhaltet die fiktive Auseinandersetzung mit einem realen historischen System, in dem die Überwachung Überhand nahm.
Tony Scotts Spielfilm Enemy of the State (1998) bietet eine fiktive Geschichte, die ihr Augenmerk auf Techniken und Methoden der Überwachung legt und einen Realitätsbezug zur heutigen Gesellschaft der USA schafft.