Abstract (deu)
Die Arbeit „Das Böse in der Populärkultur. Black Metal. Vom Anschlag zur Show ins Web 2.0” beschäftigt sich mit den Ursprüngen des Musikgenres und seiner abgrenzenden Haltung gegenüber dem Mainstream hin zu seiner Kommerzialisierung. In der Arbeit wird aufgezeigt, wie die Plattenindustrie die durch kriminelle Handlungen entstandene mediale Aufmerksamkeit nutzt, um die Musikrichtung erfolgreich zu vermarkten. So wird der Frage nachgegangen, ob der norwegische Black Metal nicht schlussendlich zu dem geworden ist, gegen das er ursprünglich angekämpft hat: zu einem Genre der Populärkultur .
Speziell die visuellen Codes, die „Ernsthaftigkeit des Bösen” und andere szenetypischen Elemente machen das Musikgenre für die Fragestellung zu einem besonderen Forschungsobjekt, bzw. interessant für die Musikindustrie. Aufgrund der überschaubaren Fachliteratur war es notwendig, auf andere Quellen zuzugreifen. Hier wurden vor allem Interviews mit Akteuren, Material aus dem Internet sowie szenebezogene Dokumentationen herangezogen, um das Forschungsfeld aufzubereiten. Die Arbeit zeigt, dass die „geheimnisvolle Aura des Bösen” von Anfang an eine wichtige Rolle in der Musik einnahm, jedoch in der marktorientierten Welt zu einem Marketinginstrument wurde. Genau jenes Element wurde vom Publikum entlarvt und durch die Werbeindustrie instrumentalisiert.