Abstract (deu)
Aktuelle Forschungen zeigen, dass sich die Flora der europäischen Gebirgsregionen im Wandel befindet, die Klimaerwärmung wird oft als Hauptfaktor für die Veränderungen genannt. Gipfelregionen wurden besonders häufig untersucht, allerdings lassen sich die beobachteten Trends scheinbar nicht auf die alpine Vegetation übertragen. In dieser Arbeit untersuchte ich die Entwicklung von drei, für die nördlichen Kalkalpen typische, Pflanzengesellschaften, dem Campanulo pullae-Achilleetum clusianae Englisch, dem Caricetum firmae Rübel und dem Seslerio-Caricetum sempervirentis Br.-Bl.. Im Zuge einer Vegetationskartierung von dem Hochschwab, der Rax, dem Schneeberg und der Schneealpe wurden zwischen 1995 und 1999 die Ausgangsdaten für meine Untersuchung aufgenommen, im Sommer 2013 wiederholte ich 91 Aufnahmen. Ich untersuchte die Daten auf Veränderungen der α-, β-, γ- Diversität, ökologischen Zeigerwerte (Landolt) und der durchschnittlichen natürlichen Wuchshöhen. In den untersuchten Gesellschaften sind die β- Diversität, die Temperatur Zeigerwerte und die Wuchshöhe zumeist angestiegen. Diese Trends lassen vermuten, dass der Temperaturanstieg, neben anderen gerichteten und zufälligen Faktoren, wesentlich für zunehmende Heterogenität innerhalb der Gesellschaften verantwortlich ist. Die α- und γ- Diversität, sowie die anderen Zeigerwerte zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Gesellschaften, welche sich durch unterschiedliche Resistenz erklären lassen, sowohl gegenüber neuen, eindringenden Arten als auch gegenüber den natürlichen Störungen. In den letzten zwei Dekaden veränderten sich die alpinen Rasen- und Schneebodengesellschaften im Untersuchungsgebiet, ein wesentlicher Faktor für die Veränderungen ist der Anstieg der Temperatur. Die Diversitätsindices, der jeweiligen Gesellschaften, zeigen allerdings uneinheitlichere Ergebnisse als man erwarten durfte. Daraus schließe ich, dass Trends, welche auf temperaten und borealen Berggipfel beobachtet werden, nicht auf die die gesamte Vegetation der entsprechenden Gebirgsregion übertragen werden kann.