Title (deu)
Chronikalisches Schreiben
Ortschroniken im 19. Jahrhundert dargestellt anhand von ausgewählten Beispielen
Author
Simone Pichler
Advisor
Franz M. Eybl
Assessor
Franz M. Eybl
Abstract (deu)
Die Diplomarbeit "Chronikalisches Schreiben. Ortschroniken im 19. Jahrhundert dargestellt anhand von ausgewählten Beispielen" setzt sich in unterschiedlichen Zusammenhängen mit der Ortschronistik im 19. Jahrhundert auseinander. In einem allgemeinen Teil wird zunächst ein Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Textgattung Chronik unter besonderer Berücksichtigung der Ortschronik als besonderer Form der Partikularchronistik gegeben. Daran anschließend werden die Tendenzen der Geschichtsforschung und der Geschichtsschreibung im deutschsprachigen Raum des 19. Jahrhunderts aufgezeigt, die von Professionalisierung und zunehmender Verwissenschaftlichung geprägt sind. Zwei für ihre Zeit maßgebliche Historiken geben Aufschluss darüber, dass die Textform Chronik nicht als Teil der modernen wissenschaftlichen Historiographie dieser Zeit gesehen wird. Die weiteren Kapitel sind den drei großen Bereichen Sammlung, Produktion und Rezeption gewidmet. Diese drei Felder werden jeweils durch bestimmte Textbeispiele in Bezug zur Ortschronistik gesetzt, um zu zeigen, dass in diesem Zeitraum die Auseinandersetzung mit der Textgattung auf unterschiedliche Arten erfolgte. Der Aspekt des Sammelns wird anhand der Chroniken der deutschen Städte – einer Ortschronikensammlung, die im Rahmen des Projektes der "Monumenta Germaniae Historica" ab 1858 entstand – dargestellt. Die Beweisführung, dass es auch eine rege Produktion ortschronikalischer Texte gegeben hat, wird mit zwei Schreibanleitungen für diese Textsorte, welche einen politischen Entstehungshintergrund haben sowie durch den direkten Vergleich zweier Ortschroniken, angestellt. Beide Teile des Kapitels über den Teilaspekt der Produktion sollen Möglichkeiten chronikalischen Erzählens, besonders auch den für dieses Genre so wichtigen Aspekt der Kontinuität bestimmter Formen der Darstellung von Vergangenheit, aufzeigen. Mit einer Monographie über die kulturgeschichtliche Bewertung von Ortschroniken von August Holder aus dem Jahr 1886 sowie Ludwig Tiecks Kurzroman "Denkwürdige Geschichtschronik der Schildbürger" schließlich wird die Rezeption des ortschronikalischen Genres angesprochen. Dieses Kapitel steht im Spannungsfeld zwischen Ernsthaftigkeit und Groteske, versucht doch einerseits Holder in seiner Monographie sehr betont, den kulturpolitischen Sinn der Ortschroniken darzulegen; andererseits aber verwendet Ludwig Tieck den Schildbürger-Stoff sowie zeitgenössische stilistische Konzepte der Ortschronistik, um mittels Ironie und Komik Kritik an der Spätaufklärung und ihren Vertretern zu üben.
Keywords (deu)
OrtschronistikChronikanalyse19. JahrhundertGeschichtsschreibungHistoriographieFerdinand Karl BoeheimCarl HellerWiener NeustadtWolgastChronik
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
104 S. : Ill.
Number of pages
104
Study plan
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
[UA]
[190]
[333]
[313]
Association (deu)
Title (deu)
Chronikalisches Schreiben
Ortschroniken im 19. Jahrhundert dargestellt anhand von ausgewählten Beispielen
Author
Simone Pichler
Abstract (deu)
Die Diplomarbeit "Chronikalisches Schreiben. Ortschroniken im 19. Jahrhundert dargestellt anhand von ausgewählten Beispielen" setzt sich in unterschiedlichen Zusammenhängen mit der Ortschronistik im 19. Jahrhundert auseinander. In einem allgemeinen Teil wird zunächst ein Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Textgattung Chronik unter besonderer Berücksichtigung der Ortschronik als besonderer Form der Partikularchronistik gegeben. Daran anschließend werden die Tendenzen der Geschichtsforschung und der Geschichtsschreibung im deutschsprachigen Raum des 19. Jahrhunderts aufgezeigt, die von Professionalisierung und zunehmender Verwissenschaftlichung geprägt sind. Zwei für ihre Zeit maßgebliche Historiken geben Aufschluss darüber, dass die Textform Chronik nicht als Teil der modernen wissenschaftlichen Historiographie dieser Zeit gesehen wird. Die weiteren Kapitel sind den drei großen Bereichen Sammlung, Produktion und Rezeption gewidmet. Diese drei Felder werden jeweils durch bestimmte Textbeispiele in Bezug zur Ortschronistik gesetzt, um zu zeigen, dass in diesem Zeitraum die Auseinandersetzung mit der Textgattung auf unterschiedliche Arten erfolgte. Der Aspekt des Sammelns wird anhand der Chroniken der deutschen Städte – einer Ortschronikensammlung, die im Rahmen des Projektes der "Monumenta Germaniae Historica" ab 1858 entstand – dargestellt. Die Beweisführung, dass es auch eine rege Produktion ortschronikalischer Texte gegeben hat, wird mit zwei Schreibanleitungen für diese Textsorte, welche einen politischen Entstehungshintergrund haben sowie durch den direkten Vergleich zweier Ortschroniken, angestellt. Beide Teile des Kapitels über den Teilaspekt der Produktion sollen Möglichkeiten chronikalischen Erzählens, besonders auch den für dieses Genre so wichtigen Aspekt der Kontinuität bestimmter Formen der Darstellung von Vergangenheit, aufzeigen. Mit einer Monographie über die kulturgeschichtliche Bewertung von Ortschroniken von August Holder aus dem Jahr 1886 sowie Ludwig Tiecks Kurzroman "Denkwürdige Geschichtschronik der Schildbürger" schließlich wird die Rezeption des ortschronikalischen Genres angesprochen. Dieses Kapitel steht im Spannungsfeld zwischen Ernsthaftigkeit und Groteske, versucht doch einerseits Holder in seiner Monographie sehr betont, den kulturpolitischen Sinn der Ortschroniken darzulegen; andererseits aber verwendet Ludwig Tieck den Schildbürger-Stoff sowie zeitgenössische stilistische Konzepte der Ortschronistik, um mittels Ironie und Komik Kritik an der Spätaufklärung und ihren Vertretern zu üben.
Keywords (deu)
OrtschronistikChronikanalyse19. JahrhundertGeschichtsschreibungHistoriographieFerdinand Karl BoeheimCarl HellerWiener NeustadtWolgastChronik
Subject (deu)
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Subject (deu)
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Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
104
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