Das Kernthema dieser Dissertation ist die Analyse der Medienstrategien jihadistischer Gruppierungen wie al-Qa’ida und dem Islamischen Staat. Neben den Medienstrategien liegt das Augenmerk auf dem Inhalt der Propaganda, die von solchen Gruppen auf allen Ebenen Online verbreitet wird. Die Online-Welt kann nicht isoliert von der offline, realen Welt behandelt werden. Jihadistische Gruppen projizieren Einfluss über das Internet als ein Teil ihrer Strategie zu indoktrinieren, radikalisieren und bestmöglich ihr Publikum zu rekrutieren; dabei wird der „neue sunnitische Muslim“ als ultimatives Vorbild und einzigmögliche Lebensweise projiziert; dies geschieht als Teil der Strategie das Publikum zu politisieren, mit theologischen, historischen und vor allem visuellen Material zu untermauern; das Leid der Zivilbevölkerung in Syrien und Irak zu instrumentalisieren und einen Aufruf zu senden, aktiv zu werden.
Die Medien-Abteilungen militanter Bewegungen und jeder einzelne designierte Medien Mujahid transportieren und projizieren auf allen möglichen Ebenen strategischen Einfluss, und vermitteln ein Wahrheitsmonopol weltweit. Dieses Monopol ist eine dominante Form der einen, einzigen Wahrheit, oder haqq, wie es der extremistischen Rhetorik folgend heißt. Das bedeutet, dass jeder Muslim, der als außerhalb dieser engen „Wahrheit“ definiert ist, auf dem „Pfad der Lüge (batil)“, ein Abtrünniger (murtadd) oder einfach als Ungläubiger (kafir). exkommuniziert (takfir) ist. Das Jihad-Monopol der „Wahrheit“ lässt nur eine bestimmte Auslegung und Umsetzung des Qur’ans und der Sunna zu und beansprucht die absolute Autorität über islamische Gewohnheiten und Traditionen.
Durch die massive Präsenz vor allem auf Twitter haben sich vor allen durch den Islamischen Staat 2014 eine gezielte Medienstrategie entwickelt. Die Netzwerke des Islamischen Staates sind belastbar und resilient; sowohl ideologisch als auch technisch gegen einen möglichen Einfluss von außen oder durch Interferenzen mit dem Ziel die radikalen Accounts nachhaltig zu löschen.
In der vorliegenden Dissertation wird den Lesern einen Eindruck der Online-Nutzung, den Media-Strategien und der „Twittersphere des Jihadismus“ vermittelt; vor allem aufbauend auf der Analyse und des Kontexts der arabischen Primärquellen extremistischer Propaganda, welche die Netzwerke online dominiert.
The core theme of this doctoral thesis is the analysis of the media strategies employed by jihadist groups such as al-Qa’ida and the Islamic State and to assess the content of propaganda shared by such groups on all levels online. The online world cannot be understood in isolation of the offline, real world. Jihadist groups project influence over the Internet for a number of strategic reasons, among them to indoctrinate, radicalise and subsequently recruit online consumers; to project a “new Sunni Muslim” role model and way of life; in hopes of politicizing individuals with theological, historical, and – most important – visual samples of legitimate grievances, calling to act to defend civilians and much more. The vast and freely available online sources of jihadist media groups seek to change and alter the self-perception of their consumers and subsequently intend that the audience shifts in their offline existence this projected identity.
The media departments as much as any designated individual media mujahid facilitate all means possible to transport, broadcast and thus project strategic influence by enabling individuals worldwide to tune into the jihadist monopoly of truth. This monopoly is a dominant form of projecting only one truth, or haqq, in jihadist slang while remaining that every Muslim outside of this tight definition is either treading on the “path of falsehood (batil)”, is an apostate (murtadd), or simply excommunicated (takfir) as a disbeliever (kafir). The jihadi monopoly of “truth” only allows a specific interpretation and implementation of the corpus of Qur’an and Sunna, claiming absolute authority over common Islamic habits and traditions to widen their potential impact.
The media strategy and use thereof has been taken to an unprecedented level by the Islamic State in particular in 2014 – by establishing a massive presence mainly on Twitter and showing resilience, both ideologically and technically against potential outside influence and interferences. The doctoral thesis has the ambition to give the readers an impression of the online use, the media strategies and the Twittersphere of jihadism; while not neglecting to contextualize and value the mainly Arabic language content shared within these networks.
Das Kernthema dieser Dissertation ist die Analyse der Medienstrategien jihadistischer Gruppierungen wie al-Qa’ida und dem Islamischen Staat. Neben den Medienstrategien liegt das Augenmerk auf dem Inhalt der Propaganda, die von solchen Gruppen auf allen Ebenen Online verbreitet wird. Die Online-Welt kann nicht isoliert von der offline, realen Welt behandelt werden. Jihadistische Gruppen projizieren Einfluss über das Internet als ein Teil ihrer Strategie zu indoktrinieren, radikalisieren und bestmöglich ihr Publikum zu rekrutieren; dabei wird der „neue sunnitische Muslim“ als ultimatives Vorbild und einzigmögliche Lebensweise projiziert; dies geschieht als Teil der Strategie das Publikum zu politisieren, mit theologischen, historischen und vor allem visuellen Material zu untermauern; das Leid der Zivilbevölkerung in Syrien und Irak zu instrumentalisieren und einen Aufruf zu senden, aktiv zu werden.
Die Medien-Abteilungen militanter Bewegungen und jeder einzelne designierte Medien Mujahid transportieren und projizieren auf allen möglichen Ebenen strategischen Einfluss, und vermitteln ein Wahrheitsmonopol weltweit. Dieses Monopol ist eine dominante Form der einen, einzigen Wahrheit, oder haqq, wie es der extremistischen Rhetorik folgend heißt. Das bedeutet, dass jeder Muslim, der als außerhalb dieser engen „Wahrheit“ definiert ist, auf dem „Pfad der Lüge (batil)“, ein Abtrünniger (murtadd) oder einfach als Ungläubiger (kafir). exkommuniziert (takfir) ist. Das Jihad-Monopol der „Wahrheit“ lässt nur eine bestimmte Auslegung und Umsetzung des Qur’ans und der Sunna zu und beansprucht die absolute Autorität über islamische Gewohnheiten und Traditionen.
Durch die massive Präsenz vor allem auf Twitter haben sich vor allen durch den Islamischen Staat 2014 eine gezielte Medienstrategie entwickelt. Die Netzwerke des Islamischen Staates sind belastbar und resilient; sowohl ideologisch als auch technisch gegen einen möglichen Einfluss von außen oder durch Interferenzen mit dem Ziel die radikalen Accounts nachhaltig zu löschen.
In der vorliegenden Dissertation wird den Lesern einen Eindruck der Online-Nutzung, den Media-Strategien und der „Twittersphere des Jihadismus“ vermittelt; vor allem aufbauend auf der Analyse und des Kontexts der arabischen Primärquellen extremistischer Propaganda, welche die Netzwerke online dominiert.
The core theme of this doctoral thesis is the analysis of the media strategies employed by jihadist groups such as al-Qa’ida and the Islamic State and to assess the content of propaganda shared by such groups on all levels online. The online world cannot be understood in isolation of the offline, real world. Jihadist groups project influence over the Internet for a number of strategic reasons, among them to indoctrinate, radicalise and subsequently recruit online consumers; to project a “new Sunni Muslim” role model and way of life; in hopes of politicizing individuals with theological, historical, and – most important – visual samples of legitimate grievances, calling to act to defend civilians and much more. The vast and freely available online sources of jihadist media groups seek to change and alter the self-perception of their consumers and subsequently intend that the audience shifts in their offline existence this projected identity.
The media departments as much as any designated individual media mujahid facilitate all means possible to transport, broadcast and thus project strategic influence by enabling individuals worldwide to tune into the jihadist monopoly of truth. This monopoly is a dominant form of projecting only one truth, or haqq, in jihadist slang while remaining that every Muslim outside of this tight definition is either treading on the “path of falsehood (batil)”, is an apostate (murtadd), or simply excommunicated (takfir) as a disbeliever (kafir). The jihadi monopoly of “truth” only allows a specific interpretation and implementation of the corpus of Qur’an and Sunna, claiming absolute authority over common Islamic habits and traditions to widen their potential impact.
The media strategy and use thereof has been taken to an unprecedented level by the Islamic State in particular in 2014 – by establishing a massive presence mainly on Twitter and showing resilience, both ideologically and technically against potential outside influence and interferences. The doctoral thesis has the ambition to give the readers an impression of the online use, the media strategies and the Twittersphere of jihadism; while not neglecting to contextualize and value the mainly Arabic language content shared within these networks.