Diese Arbeit zum Thema Jenseitsvorstellungen im Spielfilm setzt sich damit auseinander, in welcher Form das Leben nach dem Tod im nordamerikanischen und europäischen Film des 21. Jahrhunderts repräsentiert wird. Mittels einer empirisch-sozialwissenschaftlichen Analyse von 19 ausgewählten Filmen wird die These bearbeitet, dass sich die zunehmende Individualisierung von Religion und Jenseitsglaube in der Gesellschaft, wie sie etwa in der steigenden Popularität des Reinkarnationsgedankens im westlichen Kulturraum widergespiegelt wird, auch im Film erkennen lässt. Eingangs werden im Rahmen eines vergleichend-religionswissenschaftlichen Überblicks die Jenseitsvorstellungen der Religionen vorgestellt und verglichen. Nahtoderfahrungen und Zwischenwelten werden ebenso besprochen wie die unterschiedlichen Ansichten zum Seelenglauben. Die Möglichkeit von Jenseitsreisen und einer Auferstehung der Toten werden ebenfalls beschrieben, gefolgt von einer Darstellung der verschiedenen Ausprägungen der Jenseitswelten selbst. Auch den Reinkarnationsvorstellungen im traditionellen asiatischen sowie im moderneren westlichen Kontext ist ein Kapitel gewidmet. Mit einem Abschnitt über die Möglichkeit, dass die menschliche Existenz mit dem Tod endet und danach keine weitere Welt wartet, endet der Überblick. Nach einer inhaltlichen Zusammenfassung aller behandelten Filme werden deren Inhalte miteinander und mit den davor präsentierten Jenseitsvorstellungen der Religionen anhand unterschiedlicher Kriterien verglichen. Die Darstellungen der jenseitigen Welten selbst sowie die von Zwischenwelten und Reinkarnation werden ebenso behandelt wie Nahtoderlebnisse und Geistererscheinungen. Abschließend werden noch einige besondere Elemente hervorgehoben, die sich in den beschriebenen Spielfilmen immer wieder finden lassen konnten: die Vorstellung einer zweiten Chance nach dem diesseitigen Leben, der Aspekt der Bindung an das Diesseits, die auch nach dem Tod noch Bestand hat, und die Rolle, die Führungs- und Bezugspersonen bei der Erleichterung des Übertritts von einer Welt in die andere spielen.

This paper on the topic of the perceptions of afterlife in feature films deals with the way in which life after death is represented in northamerican and european movies of the 21st century. The thesis that the increasing individualisation of religion and belief in an afterlife in society, as mirrored in the rising popularity of the idea of reincarnation in western culture, is also recognizable in its movies is examined via the empirical socioscientific analysis of 19 selected films. Initially the perceptions of the afterlife in religion will be presented and compared in the framework of comparative religious studies. Near-death experiences and intermediate worlds will be covered as well as the different views on belief in souls. The possibility of journeys to the afterlife and of resurrection of the dead will be described followed by a description of the different shapes of the worlds of the afterlife themselves. Another chapter will be devoted to the perceptions of reincarnation in traditional asian as well as in a modern western context. The overview ends with a section on the possibility, that human existence ends in death and that there is no other world waiting afterwards. After a short synopsis of the content of all the examined films those contents are compared via varying criteria to each other and to the perceptions of afterlife in religion which were previously presented. The depictions of the worlds of afterlife themselves and also as the depictions of intermediate worlds and reincarnation are examined as well as Near-death experiences and ghostly apparitions. Finally a couple of characteristic elements will be highlighted which could be found time and time again in the specified movies: the notion of a second chance after the life of the here and now, the aspect of the bond with this world, which endures even after death, and the role played by guiding and attachment figures in facilitating the transition from one world into an other.