Abstract (deu)
Flüchtlingsmanagement ist in der heutigen Zeit eine Herausforderung und ein weltweit sehr heikles Thema für die Internationale Gemeinschaft, besonders für UNHCR. Die Explosion in der Anzahl von Flüchtlingen ist in den letzten zwanzig Jahren enorm geworden. Dies resultiert aus einer Kombination von klassischen Flüchtlingsfaktoren und neuen Faktoren, die entstanden sind, zum Beispiel die Entwicklung der Neuen Weltordnung und der Globalisierung führt zu anderen Arten von Flüchtlingen und einem neuen Gesicht der Flüchtlingsproblematik, nachdem weltweit viele Entwicklungsländer ihre Unabhängigkeit bekommen haben.
Diese Dissertationsarbeit beschäftigt sich mit Flüchtlingen in der internationalen Politik. Das Thema lautet `Alternative Ansätze zur Flüchtlingsproblematik: Ressource Development in der internationalen Politik in der Große Seen / ostafrikanischen Region´.
Die Einleitung enthält und beschäftigt sich mit klassischen Flüchtlingsdefinitionen und Analysen der Problematik. Die verschiedenen Arten von Flüchtlingen und IDPs werden definiert und es wird untersucht, warum Afrika die größte Zahl von Flüchtlingen in der Welt hat.
Diese Dissertation behandelt das Thema Flüchtlinge im Rahmen des Ressource Development, indem es Flüchtlinge als Arbeitskräfte sieht. Die Probleme und Belastungen, die Flüchtlinge für das Asylland darstellen, werden aus dem Blickwinkel untersucht, die Maßnahmen herauszustellen, die verschiedene nationale und internationale Institutionen ergreifen können, um diese Probleme zu bewältigen. Grundlegende Normen des Flüchtlingsempfangs, der Unterbringung und Verpflegung, und der Administration werden angesprochen und evaluiert.
Die Forschungsarbeit bearbeitet Themen wie die Neue Weltordnung und die Globalisierung und zeigt die verschiedenen Auswirkungen politischer und sozioökonomischer Instrumente im Leben der Flüchtlinge. Die Diskussionen sind nicht auf Ostafrika beschränkt, sondern überschreiten die Grenzen zur internationalen Ebene, da Flüchtlingsprobleme mit ihrer internationalen Dimensionen als ein internationales Problem zu sehen sind. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Rolle der Supermächte, wie der USA und Russlands, und der supranationalen Organisationen, wie der EU, OSCE, AU und der Vereinigten Nationen mit dem Sicherheitsrat und der UNHCR. Die legislativen und systematischen Methoden, mit denen eine Mauer um die Bürger der Entwicklungswelten gebaut wird, werden unter die Lupe genommen.
Die Frage der Verteilung geo-politischer Macht innerhalb des Sicherheitsrates und deren Auswirkungen für Flüchtlinge und die Problematik der Verteilungsungleichheit in der Weltwirtschaft werden in dieser Dissertation aufgegriffen. Interessanten Diskussionsstoff bieten dabei die österreichische Rolle in der EU und OSCE und die österreichische geo-politische Machtausübung im Kontext von Friedenschaffung, Entwicklungshilfe und Nachhaltigkeit.
Der alternative Ansatz zur Flüchtlingsbewältigung wurde in der Millenniumszeit (21. Jahrhundert) aufgegriffen, weil die bisherigen Methoden die Erwartungen nicht erfüllt hatten. Diese Dissertation identifiziert Mängel in den bisherigen Ansätzen und Vorschläge für Lösungen und Verbesserungen, die zu Nachhaltigkeit und Durabilität führen können.
Die Methodologie dieser Forschungsarbeit basiert auf Feldarbeit im Horn von Afrika. Es wurden auch mehrere Interviews und Befragungen mit Experten und Mitarbeitern von NGOs in Österreich durchgeführt, die täglich mit Flüchtlingsbetreuung und den Problemen von Flüchtlingen zu tun haben. Es wurden auch Seminarmaterialien von Workshops und Diskussionen genutzt, die mit Diplomaten von internationalen Organisationen in Wien gehalten wurden.
Die Arbeit richtet sich an Studenten der internationalen Politik und Sozialwissenschaften, aber auch der internationalen Diplomatie. Sie bietet sehr gutes Material für vergleichende Theorie, denn die Periode des Kalten Kriegs und die Zeiten danach werden diskutiert und verglichen. Diese Forschungsarbeit kann auch für Entscheidungsträger auf nationaler und internationaler Ebene und für andere Stakeholders der Weltbühne nützlich sein, vor allem für die NGOs, die tagtäglich mit Flüchtlingen konfrontiert werden, und die UNHCR.
Eine Schlussfolgerung ist, dass die Flüchtlingsproblematik höchstens halbiert werden kann, aber nie komplett abzuschaffen ist. Trotzt der Milliarden von US Dollar, die jährlich von der internationalen Community für Flüchtlingsbekämpfung ausgegeben werden, wird man das Problem nicht in den Griff bekommen, weil es viele starke Interessensgruppen gibt, die unsichtbar sind. Flüchtlinge sind ein blühendes Geschäft, das aus vielen Gründen die internationalen Grenzen überschreitet.