Abstract (deu)
Makronisos ist eine kleine (6.5 km2), unbewohnte Insel der Griechischen Kykladen und liegt 3 km östlich der Hafenstadt Lavrion.
Die ganze Region der West - Kykladen und des angrenzenden Festlandes Attika ist geprägt von miozänen, flachwinkligen Abschiebungen. Diese Strukturen haben sich im
Zuge der letzten zwei metamorphen Phasen gebildet (M1 und M2).
Die erste metamorphe Entwicklung (M1) fand im Eozän statt, vor ca. 30 - 50 Ma. Die afrikanische Platte wurde unter die europäische Platte subduziert und die Gesteine
wurden mit einer Hochdruck-Metamorphose überprägt (Blauschifer-faziell). Im Miozän (M2) gibt es eine Top-nach-SSW gerichtete krustale Extension, bei der hohe Drücke entstehen und die Gesteine Grünschiefer-faziell überprägt wurden. Diese metamorphen Entwicklungen wurden umfangreich auf allen West-Kykladischen Inseln und in Attika erforscht und dokumentiert. Hingegen sind die Geologie und die metamorphe Entwicklung von Makronisos, noch weitgehend unerforscht ist.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, diese fehlenden Informationen zu sammeln und zu interpretieren
und Makronisos in das Gesammtbild der Kykladischen Region einzufügen. Gräuchlich bis grünlich gefärbte Schiefer bilden den größten lithologischen Anteil der Insel. Die Schiefer kommen als intermediäre bis marphische und auch pelitisch Gesteine vor. Durchzogen werden diese von Marmormyloniten und Quarziten, welche als pinch &
swell Struktur entlang der Insel auftreten. Die strukturell gesehen höchste lithologische Einheit, bilden die Marmor-Ultramylonite, sie treten an den Küstenbereichen im Norden
und Süden, sowie am Kamm der Insel auf. Dies lässt auf eine antiklinale Faltenbildung schließen. Streckungslineare und Scherschinn-Indikatoren, im makro-, wie im mikroskopischen Bereich zeigen eine Top-nach -SSW gerichteten Schersinn, auf Makronisos. Weitere mikroskopische Analysen von Metabasiten, zeigen die Überreste von Na-Amphibolen, welche eindeutig Grünschiefer-faziell überprägt wurden.
Raman-Spektroskopie Analysen an Kohlenstoff haltigen Gesteinen, ergeben maximal Temperaturen von durchschnittlich 440 °C. Die 40Ar/ 39Ar Datierungen an metamorphen Hellglimmern, erreichen Alter von 15 bis zu 22 Ma. Diese Messungen sind den Altern und Temperaturen auf Kea sehr ähnlich und lassen Raum für Vergleiche zu.