Abstract (deu)
Rebstöcke wurden bereits vor vielen Jahrhunderten in Österreich, wo günstige klimatische und topographische Bedingungen herrschten, gepflanzt. So wurde auch in und um Krems diese Art der Landwirtschaft praktiziert. Da Krems, jene Stadt in Österreich ist, die neben guten Bodenvorkommen, wie Löß- und Urgesteinsverwitterungsböden auch noch direkt an der Donau liegt, begann im 10. Jahrhundert ein „Run“ der Bistümer und Klöster aus dem deutschsprachigen, böhmischen und österreichischen Raum auf diese Region. Weinberge wurden gekauft, sowie Presshäuser und Kellereien errichtet. Im 12. Jahrhundert wurde intensiv Weinwirtschaft betrieben und die Weinberge wurden zum Ersten Mal von den Grundherrschaften in Teilbau und Drittelbau verpachtet. Die Einführung der Weingartenordnung Mitte des 16. Jahrhunderts durch König Ferdinand I. spielte eine wichtige Rolle. Neben Arbeitszeitregelungen wurde auch der Lohn bestimmt, wobei je nach Arbeit unterschiedlich bezahlt wurde. Frauen wurde weniger bezahlt, als den Männern. Der tägliche Konsum von Wein war zunächst nur den Grundherrschaften vorbehalten. Die Weinproduzenten selbst tranken ihn nur zu bestimmten Anlässen. Später wurde der Weinkonsum bei allen Bevölkerungsschichten alltäglich.
Viele Traditionen haben sich bei der Produktion von Wein entwickelt – sei es bei der Bearbeitung von Weingärten, bei der Weinlese selbst, in der Kellereiwirtschaft oder aber bei der Weinausschank. Sie wurden über Jahrhunderte hinweg von Generation zu Generation mündlich weiter gegeben und beeinflussen das Kulturgut in Teilen Österreichs noch heute. So wird nach wie vor so manches Weinfest, wie etwa der Hütereinzug in Perchtoldsdorf, traditionell gefeiert.