Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Nationswerdung Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg auseinander. Anhand einer Analyse des von der österreichischen Bundesregierung in Auftrag gegebenen Spielfilms „1. April 2000“ erfolgt eine Dekonstruktion der Selbstbilder, die in der Nachkriegszeit „von oben“ verbreitet wurden. Mittels gezielt ausgewählter Gedächtnisorte wird gezeigt, wie ein österreichisches Nationalgefühl und positive Österreichbilder aufgebaut wurden, während die Zeit des Nationalsozialismus und die Rolle Österreichs in dieser keinerlei Berücksichtigung fanden. Um der speziellen Funktion, die der Spielfilm mit sich bringt, Geltung zu tragen, wird der Begriff Gedächtnisraum eingeführt. Auch auf die Ausprägung des „typisch“ Österreichischen als Abgrenzung vom „typisch“ Deutschen wird eingegangen. Im ersten Teil erfolgt ein Abriss über die Hintergründe und die Spielfilmhandlung. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Begriffsdefinitionen rund um Gedächtniskultur, dem Medium Film als Gedächtnisort und dem Begriff der österreichischen Nation. Der dritte Teil bespricht Schriften dreier führender Politiker und deren Österreichbilder, um die historischen Rahmenbedingungen zu klären. Im vierten Teil erfolgt schließlich die Analyse des Spielfilms anhand ausgewählter Gedächtnisorte. Die Arbeit weist nach, in welcher Form der Spielfilm „1. April 2000“ die Etablierung eines österreichischen Nationalbewusstseins „von oben“ offenbart.