Abstract (deu)
Hintergrund: Mit Fortschreiten von Demenzkrankheiten, nimmt die Fähigkeit zur Beurteilung des Schweregrades der eigenen Erkrankung (awareness) zunehmend ab. Aus diesem Grund sind Fremdbeurteilungsbögen zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) innerhalb der Demenzdiagnostik zu einem wichtigen Erfassungsinstrument geworden.
Zielsetzung: Ziel dieser Untersuchung war festzustellen, ob es Unterschiede hinsichtlich der Selbst- und Fremdbeurteilten HRQoL bei Mild Cognitive Impairment (MCI), Alzheimer Demenz (AD), Morbus Parkinson (PD) und einer gesunden Kontrollgruppe (KG) gibt.
Methodik: Die Stichprobe umfasste 240 Personen, bestehend aus MCI-, AD-, PD-Patienten sowie einer gesunden KG, die im Rahmen einer quasiexperimentellen Querschnittsuntersuchung miteinander verglichen wurden. Der kognitive Status wurde mit der Neuropsychologischen Testbatterie Vienna (NTBV) erhoben. Zur Erhebung der HRQoL wurde der Short-Form-Survey 36 (SF-36) zur Selbst- und Fremdbeurteilung vorgegeben.
Ergebnisse: Zwischen den VG und der KG ergaben sich Differenzen in der SF-36 Skala Vitalität. In allen Teilstichproben zeigten sich hohe Korrelationen, vor allem in den Dimensionen Körperliche Skala, Körperliche Schmerzen und Körperliche Funktionsfähigkeit. Signifikante Ergebnisse zeigten sich auch, als der neuropsychologische Status mit den Differenzen der Selbst- und Fremdbeurteilung der HRQoL, miteinander verglichen wurden. Es konnten vor allem Zusammenhänge hinsichtlich des Wortschatzes IQ als auch dem MMSE festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Mit dem Fortschreiten von demenziellen Erkrankungen, steigt das Risiko, Defizite für awareness in Gedächtnisfunktionen zu entwickeln. Aus diesem Grund stellen Fremdbeurteilungen der HRQoL durch Angehörige eine wichtige Informationsquelle für zukünftige Forschung dar.