Abstract (deu)
Diese Arbeit analysiert und interpretiert ein mit An den Äther übertiteltes, 1797 entstandenes Gedicht von Friedrich Hölderlin. Hierin versucht sie eine theologische Lesart eines lyrischen Textes. In einem ersten Schritt fragt sie unter Aufgreifen strukturaler Beschreibungsmodi nach den Charakteristika eines solchen. Sie referiert sodann auf ein hermeneutisches Textverständnis in Anschluss an Paul Ricoeur, der die Bedeutung eines Textes vor dessen Strukturen verortet. Dies mündet in die Frage ein, wie sich ein lyrischer Text als Offenbarungsgestalt deuten lässt, wobei ein zentrales Moment dasjenige einer Offenheit beziehungsweise des ganz Anderen ist. Neben Paul Ricoeur kommen Jean-Luc Nancy, Karl Rahner, Paul Tillich, Mirja Kutzer, Marie-Theres Igrec, Jakob Deibl und andere zur Sprache. Nach motivischen, historischen und text-kontextuellen Vorbereitungen folgt als Kern der Arbeit die ausführliche Interpretation von An den Äther. Diese greift die vorangegangenen Überlegungen auf und formt sie zu einer Interpretation vor lyrischen Wirkstrukturen. Sie lässt den konkret strukturierten Text in einem durch die Idee von Offenbarung konturierten Blick zur Bedeutung kommen.