Abstract (deu)
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, das Zusammenspiel aus sozial-kognitiven Fähigkeiten und dem prosozialen Verhalten bei Kleinkindern abzubilden. Die Stichprobe setzte sich aus 177 Kleinkindern im Alter von 12 bis 28 Monaten zusammen. Dabei wurden das Emotionsverständnis, das Selbstkonzept, das Intentionsverständnis und die geteilte Aufmerksamkeit als sozial-kognitive Vorläufer, die Empathie als vermittelnde Komponente und das Teilen und Kooperieren als Vertreter des prosozialen Verhaltens eingesetzt. Es zeigte sich, dass von den Vorläufern nur das Emotionsverständnis signifikant zur Empathiefähigkeit der Kinder beiträgt. Überraschenderweise korrelierte die Empathie weder mit dem Teilen noch mit dem Kooperieren signifikant positiv. Da die Empathiefähigkeit allerdings in Bezug zu erwachsenen Bezugspersonen erhoben wurde, und die prosozialen Verhaltensweisen in Bezug zu Peers, sprechen die Ergebnisse dafür, dass der Interaktionspartner eine wesentliche Determinante für diese Variablen darstellt. Zusätzlich zeigte sich, dass in der Differenzierung des prosozialen Verhaltens in seine konkreten Vertreter Erkenntnispotential liegt. Zukünftige Forschung muss sich darauf konzentrieren, inwiefern sich die Systeme aus sozial-kognitiven Fähigkeiten und prosozialem Verhalten im Bezug zu Erwachsenen versus Peers unterscheiden.