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Title (deu)
Vom Leben im Traum
eine narrationsanalytische Annäherung an die Welt luzider Träume
Author
Daniel Haas
Adviser
Thomas Slunecko
Assessor
Thomas Slunecko
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Phänomen ‚luzider Traum’ sowie denjenigen Menschen, die luzides Träumen praktizieren. Unter luzidem Träumen wird verstanden, während des Träumens zu wissen, dass man träumt. Seit den 1980er Jahren wurde das luzide Träumen langsam in den wissenschaftlichen Diskurs aufgenommen und seither in unterschiedlicher Intensität beforscht. Das Anliegen dieser Arbeit ist es, ein erkenntnistheoretisches sowie ontologisches Fundament für den luziden Traum als Erfahrungsraum zu schaffen sowie darauf aufbauend einen Zugang für die qualitative Sozialforschung zu etablieren. Dazu wird im theoretischen Teil zuerst der Traum an sich beleuchtet, dessen Grundparadoxie gerade darin besteht, nur außerhalb seiner selbst als solcher erkannt zu werden. Dennoch kann dem Traum eine phänomenologische Qualität attestiert werden, die derjenigen des wachen Lebens ähnlich ist, jedoch existiert während des Träumens kein reflektierender Bewusstseinsstrom, der uns die aus dem wachen Leben bekannte Beobachterperspektive ermöglicht. Diese Grundparadoxie löst sich in einem luziden Traum auf und eröffnet mannigfaltige Möglichkeiten, den Traumzustand zu erleben. Es werden anhand des ‚kritischen Realismus’ nach Tholey sowie den Implikationen der ‚Autopoiesis’ nach Maturana und Varela die Parallelen zwischen Erfahrungen in luziden Träumen und dem wachen Leben erörtert und schließlich anhand der ‚Strukturen der Lebenswelt’ von Alfred Schütz ein eigener Realitätsbezirk eröffnet. Im empirischen Teil werden drei auf das luzide Träumen fokussierte Biographien dargestellt, die mit der Methode des narrativen Interviews erhoben und anhand der Narrationsanalyse ausgewertet wurden. Ziel war es, Prozessstrukturen und Entwicklungsverläufe in den luziden Träumen sowie lebensgeschichtliche Bedingungszusammenhänge zu rekonstruieren als auch herauszufinden,ob und wie Erfahrungen aus luziden Träumen im wachen Leben relevant werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind aufgrund der geringen Fallanzahl entsprechend tentativ. Das luzide Träumen hing in allen Fällen mit Schockerfahrungen sowie Ohnmachtsgefühlen zusammen, die sich sowohl auf das luzide Träumen selbst als auch auf Ereignisse im wachen Leben bezogen. Erst im Verlauf der Auseinandersetzung mit Theorie und Techniken konnten sich innerhalb der Karrieren der luziden Träumer aktive biographische Handlungsschemata etablieren. Das Erleben-Wollen luzider Träume wurde in allen drei Biographien zu einer treibenden Kraft und es diente einerseits als Kompensationsstrategie für Ohnmachtserfahrungen als auch als Raum für hedonistische Wunscherfüllungen bis hin zur Erschaffung von Ersatzwelten. Ferner zeigten sich sehr engmaschige Verschränkungen zwischen dem wachen Leben und den luziden Träumen sowie Veränderungen im Umgang mit diesen. Aufgrund der forschungsökonomischen Beschränkung auf drei Fälle kann in dieser Arbeit jedoch weder eine Typik noch ein gesättigtes theoretisches Modell erstellt werden. Diesbezüglich wird es weiterführende Forschungsbemühungen benötigen.
Abstract (eng)
This diploma thesis is about 'lucid dreaming', dreaming while one is aware that he or she is dreaming. The goal was to establish a qualitative approach to the experiences of people, who mastered the state of lucid dreaming and are able to experience them regularly. This was accomplished with the techniques of the so-called 'narrative Interview' as well as the 'Narrationsanalyse'.
Keywords (eng)
lucid dreamdreamqualitative methods
Keywords (deu)
Traumluzider TraumKlartraumqualitative Methodennarratives InterviewNarrationsanalyseTraumbiographie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1315947
rdau:P60550 (deu)
160 S. : Ill.
Number of pages
166
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Vom Leben im Traum
eine narrationsanalytische Annäherung an die Welt luzider Träume
Author
Daniel Haas
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Phänomen ‚luzider Traum’ sowie denjenigen Menschen, die luzides Träumen praktizieren. Unter luzidem Träumen wird verstanden, während des Träumens zu wissen, dass man träumt. Seit den 1980er Jahren wurde das luzide Träumen langsam in den wissenschaftlichen Diskurs aufgenommen und seither in unterschiedlicher Intensität beforscht. Das Anliegen dieser Arbeit ist es, ein erkenntnistheoretisches sowie ontologisches Fundament für den luziden Traum als Erfahrungsraum zu schaffen sowie darauf aufbauend einen Zugang für die qualitative Sozialforschung zu etablieren. Dazu wird im theoretischen Teil zuerst der Traum an sich beleuchtet, dessen Grundparadoxie gerade darin besteht, nur außerhalb seiner selbst als solcher erkannt zu werden. Dennoch kann dem Traum eine phänomenologische Qualität attestiert werden, die derjenigen des wachen Lebens ähnlich ist, jedoch existiert während des Träumens kein reflektierender Bewusstseinsstrom, der uns die aus dem wachen Leben bekannte Beobachterperspektive ermöglicht. Diese Grundparadoxie löst sich in einem luziden Traum auf und eröffnet mannigfaltige Möglichkeiten, den Traumzustand zu erleben. Es werden anhand des ‚kritischen Realismus’ nach Tholey sowie den Implikationen der ‚Autopoiesis’ nach Maturana und Varela die Parallelen zwischen Erfahrungen in luziden Träumen und dem wachen Leben erörtert und schließlich anhand der ‚Strukturen der Lebenswelt’ von Alfred Schütz ein eigener Realitätsbezirk eröffnet. Im empirischen Teil werden drei auf das luzide Träumen fokussierte Biographien dargestellt, die mit der Methode des narrativen Interviews erhoben und anhand der Narrationsanalyse ausgewertet wurden. Ziel war es, Prozessstrukturen und Entwicklungsverläufe in den luziden Träumen sowie lebensgeschichtliche Bedingungszusammenhänge zu rekonstruieren als auch herauszufinden,ob und wie Erfahrungen aus luziden Träumen im wachen Leben relevant werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind aufgrund der geringen Fallanzahl entsprechend tentativ. Das luzide Träumen hing in allen Fällen mit Schockerfahrungen sowie Ohnmachtsgefühlen zusammen, die sich sowohl auf das luzide Träumen selbst als auch auf Ereignisse im wachen Leben bezogen. Erst im Verlauf der Auseinandersetzung mit Theorie und Techniken konnten sich innerhalb der Karrieren der luziden Träumer aktive biographische Handlungsschemata etablieren. Das Erleben-Wollen luzider Träume wurde in allen drei Biographien zu einer treibenden Kraft und es diente einerseits als Kompensationsstrategie für Ohnmachtserfahrungen als auch als Raum für hedonistische Wunscherfüllungen bis hin zur Erschaffung von Ersatzwelten. Ferner zeigten sich sehr engmaschige Verschränkungen zwischen dem wachen Leben und den luziden Träumen sowie Veränderungen im Umgang mit diesen. Aufgrund der forschungsökonomischen Beschränkung auf drei Fälle kann in dieser Arbeit jedoch weder eine Typik noch ein gesättigtes theoretisches Modell erstellt werden. Diesbezüglich wird es weiterführende Forschungsbemühungen benötigen.
Abstract (eng)
This diploma thesis is about 'lucid dreaming', dreaming while one is aware that he or she is dreaming. The goal was to establish a qualitative approach to the experiences of people, who mastered the state of lucid dreaming and are able to experience them regularly. This was accomplished with the techniques of the so-called 'narrative Interview' as well as the 'Narrationsanalyse'.
Keywords (eng)
lucid dreamdreamqualitative methods
Keywords (deu)
Traumluzider TraumKlartraumqualitative Methodennarratives InterviewNarrationsanalyseTraumbiographie
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1315948
Number of pages
166
Association (deu)