You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1317368
Title (deu)
Augmented Travel Guides - Überlegungen zur Mediatisierung öffentlicher Räume
Author
Julia Preisker
Advisor
Andrea Seier
Assessor
Andrea Seier
Abstract (deu)
Diese Master-Thesis stellt den Versuch dar, auf Basis verschiedener Mediatisierungsdenkweisen eine Theorie der Augmented Reality (AR) zu formulieren. Nach einer allgemeinen Einleitung und dem Beleuchten der für diese Arbeit maßgeblichen Begriffe soll eine mediale wie kultur-historische Verortung der AR erfolgen. Dabei werden die Erfindung der Zentralperspektive ebenso wie die AR selbst als mediale Zäsuren begriffen, welche die Bildkultur des jeweiligen (historischen) Publikums deutlich prägen. Das Bild als evidenzstiftendes, beweiskräftiges Medium soll hierbei kritisch hinterfragt und einem Ästhetisierungsdiskurs der Realität entgegengestellt werden. Es werden soziale Wahrnehmungen der gängigen Bedeutungskultur gesellschaftlichen Machtverhältnissen gegenübergestellt und ihr Wechselverhältnis analysiert. In einer Erweiterung Foucaults Gouvernementalitätstheorie wird hierbei insbesondere auf Richard Grusins Auffassung von >Premediation< Bezug genommen. Technische Phänomene, wie sie die AR erlauben, können aufgrund der Einbindung der NutzerInnen in die jeweiligen Produktionsprozesse als Bereicherung des alltäglichen Sehens verstanden werden. Dieser Akt der Kollaboration muss jedoch immer auch die Möglichkeit einer Vereinheitlichung von Informationen sowie Macht- und Kontrollfunktionen innerhalb gesellschaftlicher Systeme mitdenken. Dementsprechend sollen die Wahrnehmungs- und Inszenierungsstrategien der AR einer gesellschafts- und machtpolitischen Analyse unterzogen werden, indem sie auf ihre Wissens- und Freiheitstechnologien hin untersucht wird. In reflektierter Distanz zu Lobpreisungen von Emanzipationskonstituierungen des Web 2.0 auf der einen und kulturpessimistische Sichtweisen auf der anderen Seite wird die Wechselbeziehung der Mediatisierung der Wahrnehmung, die imperative Stellung technischer Regulative sowie die Möglichkeiten dominante gesellschaftliche Machtstrukturen, welche hierarchische Kontrolle und wirtschaftliche Verwertungsstrukturen implizieren, aufzubrechen, beleuchtet. Kulturtechniken und -praktiken der AR, die neue Dynamiken, veränderte Produktionsweisen sowie erweiterte Informationsprozesse generieren, sind als Hybridisierung von Realem und Virtuellem in einem gesellschaftlichen, technischen und politischen Zwischen angelegt: So ist AR zwischen medialer Extension und Substitution, zwischen freiem Zugang von Information und Vereinheitlichung von Wissen, zwischen Erweiterung und Veränderung des geographischen Raumes, zwischen Selbstbestimmung und gesellschafts-politischer Machtstrukturen sowie zwischen Subjektivierung und reine symbolische Vermittlung des Selbst einzuordnen. Dies impliziert die Verflechtung von Disziplinierung auf der einen und Möglichkeiten des Wissens auf der anderen Seite, welche immer gemeinsam gedacht werden müssen.
Keywords (deu)
Augmented RealityVirtual RealityMediatisierungNeue Mediensoziale MedienMedialisierungGouvernementalitätÜberwachungSelbstermächtigungSelbstkontrolleKollektivitätWissenWissensstrategienRaumRaumlosigkeitVirtualitätGehenSehenBlickPerspektiveBig DataDatenWikiÜberlagerungWirklichkeitRealitätBewusstseinFreiheitTechnologieFoucaultGrusinB
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1317368
rdau:P60550 (deu)
130 S.
Number of pages
138
Members (1)
Title (deu)
Augmented Travel Guides - Überlegungen zur Mediatisierung öffentlicher Räume
Author
Julia Preisker
Abstract (deu)
Diese Master-Thesis stellt den Versuch dar, auf Basis verschiedener Mediatisierungsdenkweisen eine Theorie der Augmented Reality (AR) zu formulieren. Nach einer allgemeinen Einleitung und dem Beleuchten der für diese Arbeit maßgeblichen Begriffe soll eine mediale wie kultur-historische Verortung der AR erfolgen. Dabei werden die Erfindung der Zentralperspektive ebenso wie die AR selbst als mediale Zäsuren begriffen, welche die Bildkultur des jeweiligen (historischen) Publikums deutlich prägen. Das Bild als evidenzstiftendes, beweiskräftiges Medium soll hierbei kritisch hinterfragt und einem Ästhetisierungsdiskurs der Realität entgegengestellt werden. Es werden soziale Wahrnehmungen der gängigen Bedeutungskultur gesellschaftlichen Machtverhältnissen gegenübergestellt und ihr Wechselverhältnis analysiert. In einer Erweiterung Foucaults Gouvernementalitätstheorie wird hierbei insbesondere auf Richard Grusins Auffassung von >Premediation< Bezug genommen. Technische Phänomene, wie sie die AR erlauben, können aufgrund der Einbindung der NutzerInnen in die jeweiligen Produktionsprozesse als Bereicherung des alltäglichen Sehens verstanden werden. Dieser Akt der Kollaboration muss jedoch immer auch die Möglichkeit einer Vereinheitlichung von Informationen sowie Macht- und Kontrollfunktionen innerhalb gesellschaftlicher Systeme mitdenken. Dementsprechend sollen die Wahrnehmungs- und Inszenierungsstrategien der AR einer gesellschafts- und machtpolitischen Analyse unterzogen werden, indem sie auf ihre Wissens- und Freiheitstechnologien hin untersucht wird. In reflektierter Distanz zu Lobpreisungen von Emanzipationskonstituierungen des Web 2.0 auf der einen und kulturpessimistische Sichtweisen auf der anderen Seite wird die Wechselbeziehung der Mediatisierung der Wahrnehmung, die imperative Stellung technischer Regulative sowie die Möglichkeiten dominante gesellschaftliche Machtstrukturen, welche hierarchische Kontrolle und wirtschaftliche Verwertungsstrukturen implizieren, aufzubrechen, beleuchtet. Kulturtechniken und -praktiken der AR, die neue Dynamiken, veränderte Produktionsweisen sowie erweiterte Informationsprozesse generieren, sind als Hybridisierung von Realem und Virtuellem in einem gesellschaftlichen, technischen und politischen Zwischen angelegt: So ist AR zwischen medialer Extension und Substitution, zwischen freiem Zugang von Information und Vereinheitlichung von Wissen, zwischen Erweiterung und Veränderung des geographischen Raumes, zwischen Selbstbestimmung und gesellschafts-politischer Machtstrukturen sowie zwischen Subjektivierung und reine symbolische Vermittlung des Selbst einzuordnen. Dies impliziert die Verflechtung von Disziplinierung auf der einen und Möglichkeiten des Wissens auf der anderen Seite, welche immer gemeinsam gedacht werden müssen.
Keywords (deu)
Augmented RealityVirtual RealityMediatisierungNeue Mediensoziale MedienMedialisierungGouvernementalitätÜberwachungSelbstermächtigungSelbstkontrolleKollektivitätWissenWissensstrategienRaumRaumlosigkeitVirtualitätGehenSehenBlickPerspektiveBig DataDatenWikiÜberlagerungWirklichkeitRealitätBewusstseinFreiheitTechnologieFoucaultGrusinB
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1317369
Number of pages
138