You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1317382
Title (deu)
Befestigte Städte, Siedlungen und andere fortifikatorische Anlagen auf Kreta von der archaischen bis zum Ende der hellenistischen Zeit
Author
Elisabeth Mlinar
Adviser
Günther Schörner
Assessor
Günther Schörner
Assessor
Hilke Thür
Abstract (deu)
Gegenstand dieser Arbeit sind die Reste befestigter Städte, Siedlungen und fortifikatorischer Anlagen wie Forts oder Wachttürme auf Kreta von der archaischen bis zum Ende der hellenistischen Zeit. Dieser Zeitraum ist gekennzeichnet durch die Existenz zahlreicher Stadtstaaten, die ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. nach und nach entstanden. Viele der städtischen Zentren dieser Poleis aber auch der kleineren Ansiedlungen wurden befestigt. Bei der Wahl der Siedlungsplätze wurden Höhenlagen bevorzugt, die Steilabhänge und nur einen bequemen Zugang aufweisen und oft schon zuvor besiedelt waren. Küstenstädte lagen meist auf Anhöhen oberhalb eines geeigneten Hafenareals. Forts und Wachttürme dienten zur Sicherung von Wegrouten und Territoriumsgrenzen. Die architektonischen Überreste sind selten gut erhalten und meist aufgrund späterer Aktivitäten wie der Entnahme von Baumaterial und landwirtschaftlicher Nutzung weitgehend zerstört. Bis heute sind nur wenige dieser fortifikatorischen Anlagen ausgegraben und ausführlich publiziert. Zu den übrigen Monumenten fehlen ausreichende Informationen, insbesondere bezüglich ihrer Datierung. Die chronologische Zuordnung kann nur mittels mehrerer einander ergänzender Kriterien erfolgen. Zusätzlich zur antiken literarischen und epigraphischen sowie zur keramischen Evidenz sollte das dem jeweiligen defensiven System zugrunde liegende militärische Konzept berücksichtigt werden. Weitere Anhaltspunkte bilden Vergleiche mit sicher datierten Beispielen der Insel, des griechischen Festlands, anderer Inseln der Ägäis und Kleinasiens. Trotz unterschiedlicher Qualität des Mauerwerks wurden die meisten Befestigungsanlagen vermutlich in spätklassischer und hellenistischer Zeit errichtet. Qualitätvolles Mauerwerk zeigt zwar den ökonomischen Reichtum einer Polis, ist aber als Datierungskriterium an sich nicht geeignet. Ausschlaggebend für den Bau der zahlreichen fortifikatorischen Anlagen sollen häufige kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Poleis gewesen sein.
Abstract (eng)
This work deals with the remains of fortified towns, settlements and minor strongholds on Crete from Archaic through Hellenistic times. This timespan is characterized by numerous poleis arising from the 8th century onwards; many of the urban centres of the poleis and minor settlements were fortified. In the choice of sites preference was given to high hills, often previously inhabited, with steep sides and only one way of easy access. Coastal cities were mostly located on elevated ground above the harbour area. Forts and watchtowers served to guard routes and borders of territories. The state of preservation of architectural remains varies due to exploitation of sites for building material or agricultural activities. Still few of them have been excavated and published exhaustively. For the remaining monuments sufficient information is lacking especially with regard to dating. Chronological problems may be resolved by combining various criteria. Ancient literary and epigraphic sources, ceramic evidence and the military concept underlying the defensive system of a site should be considered. Another point is comparison with well dated examples of other areas of the Aegean. Despite different styles of masonry as rubble, polygonal or ashlar it appears that most of the fortifications in question were erected during Late Classical and Hellenistic times. High quality of masonry reflects the economic wealth of a polis, but is not by itself of sound chronological value. The large number of defensive works of the above mentioned historical period is usually explained by frequent local wars between various poleis.
Keywords (eng)
CreteFortifications
Keywords (deu)
KretaFortifikatorische Anlagen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1317382
rdau:P60550 (deu)
215 S. (Bd. 1) 42 Bl. (Bd. 2)
Number of pages
308
Members (1)
Title (deu)
Befestigte Städte, Siedlungen und andere fortifikatorische Anlagen auf Kreta von der archaischen bis zum Ende der hellenistischen Zeit
Author
Elisabeth Mlinar
Abstract (deu)
Gegenstand dieser Arbeit sind die Reste befestigter Städte, Siedlungen und fortifikatorischer Anlagen wie Forts oder Wachttürme auf Kreta von der archaischen bis zum Ende der hellenistischen Zeit. Dieser Zeitraum ist gekennzeichnet durch die Existenz zahlreicher Stadtstaaten, die ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. nach und nach entstanden. Viele der städtischen Zentren dieser Poleis aber auch der kleineren Ansiedlungen wurden befestigt. Bei der Wahl der Siedlungsplätze wurden Höhenlagen bevorzugt, die Steilabhänge und nur einen bequemen Zugang aufweisen und oft schon zuvor besiedelt waren. Küstenstädte lagen meist auf Anhöhen oberhalb eines geeigneten Hafenareals. Forts und Wachttürme dienten zur Sicherung von Wegrouten und Territoriumsgrenzen. Die architektonischen Überreste sind selten gut erhalten und meist aufgrund späterer Aktivitäten wie der Entnahme von Baumaterial und landwirtschaftlicher Nutzung weitgehend zerstört. Bis heute sind nur wenige dieser fortifikatorischen Anlagen ausgegraben und ausführlich publiziert. Zu den übrigen Monumenten fehlen ausreichende Informationen, insbesondere bezüglich ihrer Datierung. Die chronologische Zuordnung kann nur mittels mehrerer einander ergänzender Kriterien erfolgen. Zusätzlich zur antiken literarischen und epigraphischen sowie zur keramischen Evidenz sollte das dem jeweiligen defensiven System zugrunde liegende militärische Konzept berücksichtigt werden. Weitere Anhaltspunkte bilden Vergleiche mit sicher datierten Beispielen der Insel, des griechischen Festlands, anderer Inseln der Ägäis und Kleinasiens. Trotz unterschiedlicher Qualität des Mauerwerks wurden die meisten Befestigungsanlagen vermutlich in spätklassischer und hellenistischer Zeit errichtet. Qualitätvolles Mauerwerk zeigt zwar den ökonomischen Reichtum einer Polis, ist aber als Datierungskriterium an sich nicht geeignet. Ausschlaggebend für den Bau der zahlreichen fortifikatorischen Anlagen sollen häufige kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Poleis gewesen sein.
Abstract (eng)
This work deals with the remains of fortified towns, settlements and minor strongholds on Crete from Archaic through Hellenistic times. This timespan is characterized by numerous poleis arising from the 8th century onwards; many of the urban centres of the poleis and minor settlements were fortified. In the choice of sites preference was given to high hills, often previously inhabited, with steep sides and only one way of easy access. Coastal cities were mostly located on elevated ground above the harbour area. Forts and watchtowers served to guard routes and borders of territories. The state of preservation of architectural remains varies due to exploitation of sites for building material or agricultural activities. Still few of them have been excavated and published exhaustively. For the remaining monuments sufficient information is lacking especially with regard to dating. Chronological problems may be resolved by combining various criteria. Ancient literary and epigraphic sources, ceramic evidence and the military concept underlying the defensive system of a site should be considered. Another point is comparison with well dated examples of other areas of the Aegean. Despite different styles of masonry as rubble, polygonal or ashlar it appears that most of the fortifications in question were erected during Late Classical and Hellenistic times. High quality of masonry reflects the economic wealth of a polis, but is not by itself of sound chronological value. The large number of defensive works of the above mentioned historical period is usually explained by frequent local wars between various poleis.
Keywords (eng)
CreteFortifications
Keywords (deu)
KretaFortifikatorische Anlagen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1317383
Number of pages
308