Abstract (deu)
Titel der Diplomarbeit: "Sport und das niederösterreichische Feuerwehrwesen, Eine Empfehlung zur Verbindung von körperlicher Fitness und dem niederösterreichischen Feuerwehrwesen bei besonderer Beachtung von Atemschutzgeräteträgern“
Mitglieder von Freiwilligen Feuerwehren setzen sich im Einsatzfall Gefahrenquellen aus. Diese Gefahrenquellen bzw. die Einwirkung der Gefahrenquellen auf den menschlichen Körper werden jedoch versucht so gering wie möglich zu halten und zu dezimieren. Der Arbeitsschutz mit Hilfe von Schutzbekleidung und Schutzausrüstung ist hierbei ein unumgänglicher Faktor. Schutzbekleidung und Schutzausrüstung haben jedoch auch negativen Einfluss auf die damit bekleideten Personen. Auf Grund von zusätzlichem Gewicht durch die Schutzausrüstung und einem veränderten Wärmeaustausch durch das Tragen der Schutzbekleidung werden physiologische Parameter erhöht – die Herzfrequenz, die Körperkerntemperatur und Hautoberflächentemperatur steigt, die Atemfrequenz erhöht sich. Die Steigerung dieser physiologischen Parameter führen weiterführend zu einer Belastungsintensivierung, welche sich auf die Leistungsfähigkeit und das Durchhaltevermögen der Feuerwehrmitglieder auswirkt. Die ohnehin schon geforderten Einsatzkräfte, werden dadurch an ihre physiologischen Leistungsgrenzen geführt. Im Falle von untrainierten Feuerwehrmitgliedern, können diese Belastungen schnell zu einem gesundheitsgefährdenden Faktor werden.
Die Untersuchung von physischen Beanspruchungen und Belastungen von Feuerwehrmitgliedern während dem Einsatz von Atemschutzgeräten soll in dieser Diplomarbeit untersucht werden. Dazu wurde eine Literaturrecherche in der Datenbank „MEDLINE“ durchgeführt, die Ausbildungsunterlagen der Niederösterreichischen Landesfeuerwehrschule und des Österreichischen Feuerwehrverbandes durchforstet und zusätzlich Studium im Internet betrieben.
Durch die Darlegung, dem Vergleich und einer Gegenüberstellung dieser vorhandenen Studien, werden die dabei ausgewerteten physiologischen Parameter die Belastungen von Feuerwehrmitgliedern widerspiegeln und belegen. Die Wichtigkeit von körperlicher Fitness im Feuerwehrwesen mit besonderer Betrachtung von Atemschutzgeräteträgern wird hierbei aufgezeigt.
Die Ausarbeitung dieser Studien zeigt eine hohe Beanspruchung von Feuerwehrmitgliedern während dem Tragen ihrer Schutzausrüstung und dem Tragen von Atemschutzgeräten. Die hohen physischen Belastungen auf den menschlichen Körper reichen bis hin zu gesundheitsgefährdenden Grenzwerten. Diese Grenzwerte widerspiegeln sich in Körperkerntemperaturen mit Maxima von bis zu 39,8 °C (Eglin, Coles und Tiption (2004), Graveling (2001) und Smith and Petruzello (1998)). Zusätzliches Gewicht auf Grund von Schutzausrüstung und Atemschutzgeräten von ca. 20kg, führen den menschlichen Körper ebenfalls an Leistungsgrenzen heran. Maximale Herzfrequenzwerte von 199 Schlägen/Minute (Holmer und Gavhead, 2006) spiegeln die hohe Beanspruchung von Feuerwehrleuten wider. Nach Eglin und Tipton (2005) stiegen phgysiologische Parameter auf Grund der hohen Beanspruchung während „life fire trainings exercises“ auf 97 % der Maximalwerte an. Es zeigte sich, dass Alter und Trainingszustand eine große Rolle bei der Belastungsdauer und dem Durchhaltevermögen solch hoher Beanspruchungen einnimmt. Durch den veränderten Atemgasaustausch und Atemkreislauf während feuerwehrspezifischer Beanspruchungen, kann sowohl auf aerobe als auch auf anaerobe Belastungen geschlossen werden - 60:40 Prozent – aerob zu anaerob (Bilzon et al., (2001) – die auf den menschlichen Körper, während dem Einsatz von Atemschutzgeräten, wirken. Barr et al., (2010, S.164) zeigen eine 80.3%ige, eine 94%ige und eine 87.8%ige Auslastung der Feuerwehrmitglieder bezüglich deren VO2max, deren Herzfrequenz und deren Leistungsoutput in Watt auf. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der menschliche Organismus durch die hohen physischen Beanspruchungen und Belastungen während dem Einsatz von Atemschutzgeräten nahe an die Belastungsgrenzen herangeführt wird. Um eine Gesundheitsgefährdung für die Feuerwehrmitglieder so gering wie möglich zu halten, wäre ein regelmäßiges Training für das Erreichen und Halten eines ausreichend hohen Fitnessniveaus erstrebenswert und von großer Bedeutung!