Abstract (deu)
Diese Arbeit dokumentiert die Aufgabe, die Unterlagen des sogenannten „Gauarchivs der NSDAP Wien“ nach der Übernahme in das Wiener Stadt- und Landesarchiv gemäß modernen archivwissenschaftlichen Anforderungen zu erschließen. Der erste Teil der Masterarbeit stellt eine historische Kontextualisierung des „Gauarchivs“ dar. Dieses wurde 1942 in Wien gegründet. Die „Gauarchive“ wurden in Anlehnung und in Kooperation mit dem „Hauptarchiv der NSDAP“ in München aufgebaut, um die Geschichte der NSDAP, insbesondere die sogenannte „Kampfzeit“ zu dokumentieren. Diese Aufgabe wurde durch die Sammlung von Unterlagen verschiedener, heterogener Art und Provenienzen verfolgt.
Der zweite Teil der Masterarbeit fasst die archivischen Arbeiten, die notwendig waren, um aus den übernommenen Unterlagen den für die historische Forschung benutzbaren Archivbestand „Gauarchiv“ zu machen, zusammen. Daher besteht dieser Teil aus einem Erschließungskonzept, aus dem hervorgeht wie die unterschiedlichen und sehr heterogenen Unterlagen, die das Gauarchiv gesammelt hat, geordnet und verzeichnet werden sollen. Dieses Erschließungskonzept basiert auf historischen Analysen und der Anwendung und Implementierung archivischer Standards. Dem Konzept folgt eine Darstellung der Umsetzung des Erschließungskonzepts in den Jahren 2014 und 2015 durch den Autor. Dabei werden auch Überlegungen über archivische Standards, besonders zum ISAD(G) und zum Archivrecht präsentiert. Vor allem die Probleme der personenbezogenen Daten und deren Auswirkungen auf die Benutzbarkeit des Bestandes werden genauer diskutiert. Schließlich wird dieser Teil der Masterarbeit mit den wichtigsten archivischen Beschreibungen des Bestands, der drei Teilbestände sowie einiger Beschreibungen auf Serienebene geschlossen und zwar in der Form, wie sie im Archivinformationssystem des Wiener Stadt- und Landesarchivs zu finden sein werden.