Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Reintegration von krebskranken Kindern im Volksschulalter. Es wird dazu folgender Frage nachgegangen: Wie verläuft
der Reintegrationsprozess von krebskranken Kindern in die Volksschule?
Zur Beantwortung dieser Frage werden zunächst im theoretischen Teil die Begriffe Integration, Inklusion und Reintegration kurz definiert und folgend auf die Thematik
Krankheit und Bildung eingegangen. Dabei wird vor allen Dingen auch die Bedeutung der Schule während einer Erkrankung herausgearbeitet. Neben der Familie ist die
Schule gerade für Kinder im Volksschulalter sehr wichtig, weshalb ein Unterricht auch während einer Krankheit fortgeführt werden sollte. Mögliche Unterrichtsformen werden
dafür anhand des Konzepts der schulischen Begleitung bei schwer erkrankten Kindern dargestellt. Bei der schulischen Begleitung erkrankter Kinder spielen sowohl Schule,
Krankenhaus als auch die Familie eine wichtige Rolle. Das heißt, dass nicht nur das schulische, sondern auch das soziale Umfeld wesentlich zu einem gelingenden
Wiedereinstieg beitragen. Es geht also nicht primär nur um die stoffliche Vermittlung, um eine Reintegration in die Schule zu ermöglichen. Themen wie Schmerz, Trauer und
auch Tod sind ständige Begleiter eines schwer erkrankten Kindes. Das theoretische Hintergrundwissen bildet die Basis für den anschließenden
empirischen Teil. Die Fragestellung wird anhand einer Einzelfallstudie näher beleuchtet. Es werden dafür zwei narrativ-biographisch geführte Interviews und zwei
problemzentrierte Interviews herangezogen. Die narrativen Interviews werden anhand der Fallrekonstruktion nach Rosenthal (2011) ausgewertet. Für die problemzentrierten
Interviews dient die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2003) zur Auswertung.
Für das erstgenannte Interview wurden ein an Krebs erkrankter Bub und dessen Mutter befragt. Die Interviewpartnerinnen des problemzentrierten Interviews sind zwei Lehrerinnen (Haus- und Regelschullehrerin), die das Kind während seiner Krankheit begleitet und unterrichtet haben. Durch die vier Interviews werden verschiedene Sichtweisen auf den Reintegrationsprozess gegeben. Dadurch wird ein umfassendes
Bild dargelegt und mögliche Erschwernisse aufgedeckt. Denn neben krankheitsbedingten Belastungen entstehen Schwierigkeiten häufig dort, wo betroffene
Personen des Krankenhauses, der Schule und der Familie aufeinandertreffen und keine ausreichende Kommunikation besteht.